2013 Jan., Febr., März

Nochmal Postraub in Montalivet

Nach der Festnahme von drei Tatverdächtigen und den Ermittlungen der Poizei wurden Details des Verbrechens bekannt. Die beiden maskierten Täter haben danach der Angestellten in der Post eine Pistole an den Kopf gedrückt und sie gezwungen, den Tresor freizugeben. Die Männer sind dann mit dem Inhalt  auf einem Motorroller davongefahren. Ein Augenzeuge, der sie beobachtet hatte, ist ihnen mit einem Pkw gefolgt, doch wurde er an der Fortsetzung der Verfolgung gehindert, weil sich ihm ein Lieferwagen in  den Weg stellte, der von einer Frau gesteuert wurde, die, wie sich herausstellte, zu den beiden Räubern gehörte. Die Polizei hat mit einem großen Aufgebot, zu dem ein Hubschrauber gehörte, nach den Tätern gesucht und sie auch bald gestellt und in Gewahrsam genommen.

Der Vorfall gibt Anlass, über die Sicherheitsvorkehrungen in kleinen abgelegenen Postfilialen nachzudenken. Möglicherweise wird man dazu übergehen, Eingangsschleusen einzurichten, damit potentiellen Missetätern der Zugang erschwert wird.

Im Zusammenhang mit dem Vorfall in der Post wurde bekannt, dass am Wochenende zuvor in den Tabakwaren- und Presseladen in Montalivet eingebrochen wurde. Dort haben sich die Täter unter Umgehung der installierten Alarmanlage durch das Dach Zugang verschafft und mit 300 Euro Bargeld und 224 Packungen Zigaretten das Weite gesucht. Einer der Täter wurde noch in der Nacht bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle in Hourtin verhaftet, sein Komplize ist noch flüchtig.

(J. Lestage und L. Llobell: Gironde : braquage à l'Agence Postale de Montalivet, in : SUD OUEST, 31. Jan. 2013, 11.19h, Internet-Ausg.)


Überfall auf die Post in Montalivet

Am Mittwoch, 30. Januar 2013, ist auf die Poststelle am Marktplatz in Montalivet ein Überfall verübt worden. Zwei Männer haben gegen 10.00h die Angestellte, die in der Post arbeitet, mit einer Waffe bedroht. Anschließend haben sie auf einem Motorrad das Weite gesucht. Was sie haben mitgehen lassen, ist noch nicht bekannt. Eine Stunde nach dem Vorfall wurden noch auf dem Boden von Montalivet zwei Verdächtige festgenommen. Zur Zeit laufen Verhöre und Ermittlungen.

(J. Lestage und L. Llobell: Gironde : braquage à l'Agence Postale de Montalivet, in : SUD OUEST, 30. Jan. 2013, 13.63h, Internet-Ausg.)


Unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Aus Sicherheitsgründen ist die Hafenzone von Le Verdon, an der neben Containerschiffen Kreuzfahrtschiffe anlegen, um ihre Passagiere für ein paar Stunden in das Médoc ausschwärmen zu lassen, seit ein paar Jahren für das Publikum gesperrt. Für viele Bewohner von Le Verdon ist dies unerklärlich und ärgerlich, aber der Bürgermeister und die Verwaltung des Autonomen Hafens von Bordeaux, der als Hausherr ein gewichtiges Wort in dieser Angelegenheit mitzureden hat, lassen keinen Zweifel daran, dass sie die bestehende Regelung nicht aufheben werden. Sie verweisen darauf, dass während des Aufenthalts der Schiffe viele Fahrzeuge im Einsatz sind, um die Schiffe zu versorgen, so dass Passanten und Schaulustige einem großen Risiko ausgesetzt wären. Außerdem, so betont man, sei nur ein relativ kleiner Bereich für Besucher gesperrt. Das Umfeld des Hafens sei davon nicht betroffen, und von dort könne man in aller Ruhe und ungefährdet die Schiffe betrachten. Groß genug sind sie ja schließlich.

(J. Lestage: « Un crève-cœur de ne plus voir les paquebots », in : SUD OUEST, 25. Jan. 2013)


In der Warteschleife

Der Turm der Kirche Saint-Michel in Bordeaux, übrigens der höchste Kirchturm in Südfrankreich, ist dringend sanierungsbedürftig, aber er muss warten. Die benötigen 5  Mio Euro, die die Stadt Bordeaux aufzubringen hätte für die notwendigen Arbeiten, sind einfach nicht da. Der Zahn der Zeit nagt am vielen Stellen an den Steinen des Turms, daneben sind manchen Fugen aufgeplatzt, die sich zu vergrößern drohen. Noch ist keine Gefahr gegeben, dass Teile herabstürzen, aber die Fachleute sind sich einig, dass die Reparaturen möglichst bald beginnen sollten. Die Stadtverwaltung verweist darauf, dass es im Umfeld der Kirche noch dringendere Arbeite gebe, und die müssten erst abgeschlossen werden, dann komme der Kirchturm an die Reihe. Die Arbeiten werden auf zwei Jahre geschätzt, und sie werden beginnen mit dem Aufbau eines spektakulär großen Gerüstes, das rund 120m hoch sein muss, damit auch die Turmspitze saniert werden kann.

(J.-P. Vigneaud: Bordeaux : La flèche Saint-Michel devra attendre in : SUD OUEST, 236. Jan. 2013)

Ein Blick auf den Turm von Saint-Michel: Klick


Entlastung für die Rocade von Bordeaux

Das Projekt der großräumigen Umgehung (contournement) von Bordeaux ist zwar offiziell zu den Akten gelegt worden, das Problem der häufigen Überbelastung der Rocade bleibt jedoch bestehen, wie die häufigen Staus zeigen. Mancherorts wird daher verstohlen von einer Lösung gesprochen, die dem einstigen Projekt des contournement ähnelt, doch sind angesichts leerer Kassen und der vorhersehbaren Widerstände gegen eine derartige Lösung die Realisierungschancen eher gering. Mehr Chancen scheint es für ein Konzept zu geben, das darin besteht, die auf Bordeaux zulaufenden Autobahnen so zu verbinden, dass der Transitverkehr gar nicht über die Rocade fahren muss, sondern über neu zu bauende Entlastungsstrecken geführt wird. Nach Schätzungen könnte dabei rund die Hälfte der Lastwagen, die heute die Rocade belasten, aus diesem Bereich herausgehalten werden. Dafür müssten drei neue Straßenabschnitte gebaut werden: im Norden eine Verbindung von der A 10 (Bordeaux-Paris) zur A 89, im Süden eine Verbindung zwischen der A 62 und A 63 (Bordeaux-Spanien) und im Osten eine Strecke von der A 62 zur A 89 (Bordeaux-Toulouse). Bei einer solchen Lösung müssten deutlich weniger Kilometer Straße gebaut werden als die für das ehemalige contournement veranschlagten rund 110 km,  aber auch die neuen Straßen müssen genehmigt und finanziert werden, und bis dahin wird, falls das neue Konzept überhaupt umgesetzt wird, noch so mancher Stau auf der Rocade Anlass zum Nachdenken über Abhilfemöglichkeiten geben.

(J.-P. Vigneaud: Circulation : le contournement de Bordeaux autrement, in : SUD OUEST, 24. Januar 2013)


Nichts mit der Unsterblichkeit?

Frankreich ist, wie Eingeweihte wissen, das einzige Land dieser Welt, in dem es möglich ist, unsterblich zu werden. Im Prinzip eine Möglichkeit für jedermann, faktisch aber nur für ganz wenige Auserwählte. Denn, um den Status der Unsterblichkeit zu erlangen, muss man Mitglied der Académie Française werden, und das ist gar nicht so einfach. Voraussetzung für die Überwindung der Sterblichkeit ist eine Abstimmung der Mitglieder der Académie, die immer dann ansteht, wenn ein Sitz dieses illustren Gremiums frei geworden ist. Genau das passierte in diesen Tagen, doch bekam die Kandidatin, der man Chancen eingeräumt hatte, in die Académie aufgenommen zu werden, nicht die erforderliche Anzahl der Stimmen. Pech gehabt. Vielleicht präsentiert sie sich noch einmal, aber das ist nicht sicher.

(Y. Harté : Littérature : Sylvie Germain n’est pas Académicienne, in : SUD OUEST, 24. Jan. 2013, 16.54h, Internet-Ausg.)

Was es mit der Unsterblichkeit auf sich hat, erfahren Sie hier : Klick


Walstrandung

An der Küste von Les Sables d’Olonne ist ein 19,50 m langer Finnwal tot angeschwemmt worden. Das Tier wurde von Experten des Forschungszentrums für Meeressäuger in La Rochelle untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass der Wal etwa seit einer Woche tot war. Es handelte sich um ein weibliches Tier, das ziemlich mager war. Ursache dafür sind mit großer Wahrscheinlichkeit gravierende gesundheitliche Probleme des Wals, der im Bereich der Nieren und der Leber innere Blutungen hatte. Die Experten aus La Rochelle gehen davon aus, dass diese Erkrankung zu einem natürlichen Tod des Tieres geführt hat. Nach der Untersuchung wurde der Körper des Wals abtransportiert. Strandungen toter Wale kommen an der französischen Westküste durchschnittlich zweimal pro Jahr vor.

(Sudouest.fr avec AFP: Baleine échouée aux Sables d'Olonne : les premiers examens du cétacé in: SUD OUEST, 25. Jan. 2013, 19.12h, Internt-Ausg.)



25 Jahre Musique au Cœur du Médoc

Vor 25 Jahren, 1987 also, gründeten der Arzt Olivier Roux und seine Frau Régine einen Verein, dessen Aufgabe es sein sollte, für die Verbreitung klassischer Musik im Médoc zu sorgen, und das gelingt seit den Anfängen mit zunehmendem Erfolg. Grundlage ist dabei die Kooperation mit einigen Châteaux des Médoc, die über geeignete Räumlichkeiten für die Veranstaltungen verfügen. Waren es anfangs nur wenige Dutzend Zuschauer, so sind inzwischen die Konzerte  meist ausverkauft. Nach dem Musikgenuss bieten die einladenden Châteaux Kostproben ihrer Weine an und dabei gibt es in der Regel Gelegenheit, mit den Künstlern ins Gespräch zukommen. In diesem Jahr sind Konzerte für den 24. März, den 16. Mai und den 1. Juni vorgesehen.

(J. Lestage: La musique classique au cœur des châteaux in : SUD OUEST, 24. Jan. 2013)

 

Angaben zu den Konzerten in unserem Veranstaltungskalender: Klick

 

 


Alkohol-Teströhrchen

Der französische Innenminister Manuel Valls hat die Verpflichtung für motorisierte Verkehrsteilnehmer, auf französischen Straßen  Alkoholteströhrchen mitzuführen, „sine die“, also auf unbestimmte Zeit, ausgesetzt. Das heißt, dass der noch bis vor kurzem verbindliche Termin (1. März 2013) gegenstandslos geworden ist. Bevor von den Behörden neue Beschlüsse gefasst werden, soll die Arbeit einer Expertenkommission abgewartet werden, die eine Untersuchung über die Problematik des Alkohols im Straßenverkehr vorlegen soll. Danach wird der Conseil national de la sécurité routière (CNSR) eine Empfehlung aussprechen, an der die Regierung sich orientieren wird. Angesichts der zunehmenden Kritik an der Zuverlässigkeit der Teströhrchen und an ihrem Preis ist wohl damit zu rechnen, dass dieses Kapitel geschlossen wird. Bleibt die Frage, was dann mit den schon gekauften Teströhrchen geschieht. Sondermüll, Sammlerobjekt, Kuriosität? 

(Ethylotest dans les voitures : Manuel Valls repousse la mesure "sine die", in : SUD OUEST, 24. Jan. 2013, 11.07h, Internet-Ausg.)


Unruhe bei den Carrelets

Die vielerorts am Ufer der Gironde stehenden Carrelets, auf Stelzen stehende Hütten, von denen aus Fischfang am Ufer betrieben wurde, haben heutzutage so gut wie keine wirtschaftliche Bedeutung mehr, nachdem die Fischbestände in der Gironde dramatisch geschrumpft sind. Gleichwohl sind sie als Freizeitunterkunft heiß begehrt. Dabei gibt es angesichts der Tatsache, dass sie auf öffentlichem Grund stehen, eine Reihe von Vorschriften, die beim Bau und der Nutzung dieser Carrelets einzuhalten sind. Eine kürzlich durchgeführte Inspektion durch den Grand Port maritime de Bordeaux (GPMB) ergab, dass bei 125 von 129 kontrollierten Carrelets mehr oder weniger große Verstöße gegen bestehende Vorschriften registriert wurden. Die Hafenbehörde verschickte daraufhin Schreiben an die Nutzer der Carrelets mit der Auflage, bis Mitte Februar dafür zu sorgen, dass die Hütten den Vorschriften genügen. Das hat erhebliche Unruhe ausgelöst. Die Vereinigung der Cabaniers du Médoc berief eine Versammlung nach Saint-Estèphe ein, auf der das Problem diskutiert wurde. Eine Lösung gab es nicht, aber viel Unmut. Da die Vorschriften nicht geändert werden, bleibt nur die Möglichkeit, die Carrelets denselben anzupassen, ob die Eigner das wollen oder nicht.

(J. Lestage : Carrelets : des contrôles qui fâchent les pêcheurs in : SUD OUEST, 22. Janaur 2013)

Bilder von Carrelets an der Gironde gibt es hier: Klick



Wein nach Maß

Man kann einen Wein mögen oder auch nicht, mehr Einfluss hat der Verbraucher in der Regel nicht. Aber es gibt auch hier die oft zitierte Ausnahme von der Regel. Und das geht so. In Bages, einem kleinen Ort ganz nah bei Pauillac gibt es eine Firma namens Crushpad, die einen speziellen Service anbietet. Man kann dort nämlich seinen eigenen Wein gestalten, unter fachkundiger Anleitung versteht sich. Zur Auswahl stehen Lagen aus dem Haut Médoc, Pauillac, Saint-Émilion oder Canon-Fronsac, wobei die Wahl besteht zwischen Merlot, Cabernet-Sauvignon und  Cabernet franc. Der Kunde bestimmt letztlich, welche Bestandteile sein künftiger Wein haben wird. Er muss das aber nicht auf gut Glück mit allen damit verbundenen Risiken tun, sondern er hat Unterstützung durch erfahrene Fachleute, deren Rat tunlichst nicht ausgeschlagen werden sollte. Auf diese Weise hat der Käufer Einfluss auf alle Abschnitte der Entstehung seines Weines, und das zu Kosten von rund 8.000 Euro pro Fass. Aus einem Fass lassen sich etwa 300 Flaschen abfüllen. Die Idee der Firma Crushpad stammt ebenso wie der Firmenname aus den USA, doch will man demnächst dem Unternehmen einen neuen französischen Namen geben.

(C. Pegard: À chacun son nectar, in : SUD OUEST, 19. Jan. 2013)



Autoroute A 89

Die Autobahn A 89 ist seit dem 19. Januar 2013 durchgehend von Bordeaux bis an den Stadtrand von Lyon befahrbar. Das neue Teilstück, das mit großem Gepränge in Betrieb genommen wurde, verbindet Balbigny (Loire) und La Tour de Salvagny (Rhône), es ist 53 km lang, hat sechs Ein- und Ausfahrten und kostet exakt 4,90 Euro Maut in der billigsten Fahrzeugklasse. Die Autobahn A 89 wird aus gutem Grund  vielfach Auroute des Présidents genannt, weil die Staatspräsidenten Giscard d'Estaing,  Chirac und Hollande diese Strecke nachdrücklich gefördert haben. Wer die A 89 benutzt, muss allerdings am Stadtrand von Lyon feststellen, dass ein allerletztes Teilstück von rund 17 km Länge noch fehlt, einfach, weil man sich bislang nicht über die Streckenführung einigen konnte..

(LeParisien.fr avec AFP: L'autoroute A89 (Bordeaux-Lyon) est désormais boucléein: Le Parisien, 19. Jan. 2013, 22.59h, Internet-Ausg.



Prognosen

Die nächsten Kommunalwahlen in Frankreich finden zwar erst in 16 Monaten statt, doch wollen die Parteistrategen offenbar schon möglichst früh wissen, wie es um die Chancen ihrer Kandidaten steht. So gab im Dezember die Sozialistische Partei eine Meinungsbefragung in einer Reihe großer Städte in Auftrag, darunter auch in Bordeaux. Dort, so wähnte man, gebe es gute Chancen, den konservativen amtierenden Bürgermeister Alain Juppé aus dem Amt zu drängen. Die Ergebnisse der Befragung sprechen jedoch eine andere Sprache und sorgten für vergleichsweise lange Gesichter bei den Auftraggebern. In Bordeaux, so ergab sich, würden derzeit 56% der Wahlberechtigten ihre Stimme für A. Juppé abgeben, während sein sozialistischer Konkurrent Vincent Feltesse sich mit 39% zufrieden geben müsste. Da sich das Ergebnis auf Bordeaux bezieht, ist aber wohl weder Übermut bei den Konservativen noch Verzweiflung bei den Sozialisten angesagt, denn Bordeaux ist offenbar ein eigenes Pflaster, besonders wenn man sich daran erinnert, dass 2007 bei den Wahlen zur Nationalversammlung der scheinbar uneinholbare A. Juppé im zweiten Wahlgang sich seiner sozialistischen Herausforderin Delaunay geschlagen geben musste, die nach der ersten Runde um 14% hinter Juppé gelegen hatte.

(X. Sota: Municipales à Bordeaux : Juppé loin devant Feltesse selon un sondage In: SUD OUEST, 16. Jan. 2013)


Vendays-Montalivet: Aus- und Rückblick

In den Ansprachen zu Beginn des neuen Jahres haben der Bürgermeister und einige Mitglieder des Gemeinderates von Vendays-Montalivet auf das vergangene Jahr zurückgeblickt und Perspektiven für das neue aufgezeigt. Dabei wurde darauf verwiesen, dass sich die Besitzverhältnisse im Bereich der ehemaligen Colonies de vacanes weiter geändert haben, wobei die Gemeinde sich einen Komplex gesichert hat, auf dem künftig Saisonarbeitskräfte untergebracht werden sollen. Geplant sind für das neue Jahr mehrere neue Animationen, die den Sommergästen zugute kommen werden. In der Planung ist auch ein Einkaufszentrum mit 20 bis 25 Geschäftslokalen, das am Eingang von Montalivet errichtet werden soll. Die bereits angelaufenen Arbeiten zur Neugestaltung der Avenue de l’Océan sollen fortgeführt werden. Dabei für alle Bürger der Gemeinde beruhigend: die Gemeindesteuern sollen auch 2013 nicht erhöht werden.

Mit Betroffenheit wurde an den unerwarteten Tod von Jean-Pierre Salles erinnert, der das intellektuelle Leben in Vendays-Montalivet nachhaltig beeinflusst und befruchtet hat. Ohne ihn wäre die Grange du patrimoine, deren Konzeption und Ausgestaltung weitgehend von ihm stammt, nicht zu dem geworden, was sie heute ist.

(L. Llobell: Des impôts stables, in : SUD OUEST, 17. Jan. 2013)

Mehr zur Grange du patrimoine: Klick


Schnee und Glatteis

Für fünf Départements im Südwesten Frankreichs hat Météo France Warnungen (vigilance jaune) vor Eis- und Schneeglätte ausgegeben. Vigilance jaune ist die zweithöchste Alarmstufe. Im Département Gironde sind in der Nacht vom 17. zum 18. Januar alle Lastwagen und Busse mit Fahrverbot belegt bis 10.00h am 18. Januar. Da davon auch die Schulbusse betroffen sind, bedeutete dies für viele Kinder einen zusätzlichen freien Tag.

(Neige et verglas : cinq départements de la région en vigilance orange, in : SUD OUEST, 18. Jan. 2013, 9.23h, Internet-Ausg.)

 

Pech

Ein Autofahrer, der seinen Wagen in der Rue Saint-Remy in Bordeaux abgestellt hatte, erlebte am Freitag Vormittag eine böse Überraschung. Grund war ein ausfahrbarer Poller, über dem besagter Automobilist sein Vehikel geparkt hatte. Und wie versenkbare Absperrpfosten nun mal sind, dieser fuhr in die Höhe. Direkt und mittschiffs in den dafür nicht optimierten Renault. Der ist jetzt nicht mehr fahrtüchtig, wahrscheinlich nicht einmal mehr zu reparieren. Gleichwohl, auch der Poller kam nicht ungeschoren davon, denn er kippte, von dem Gewicht des PKW bedrückt, zur Seite. Ob der Autofahrer gar etwas wie Genugtuung darüber empfand, dass der Poller seine Tat mit dem Leben bezahlen musste, ist nicht überliefert. Auf der Kostenseite hat er jetzt aber nicht nur sein Auto zu entsorgen, sondern der Stadtkasse Bordeaux auch noch einen neuen Poller zu bezahlen.

(Photo insolite : "cascade" dans les rues de Bordeaux, in SUD OUEST, 18. Jan. 2013, 14.01h, Internet-Ausg.)


Photovoltaik

Der Präfekt des Départements Gironde hat die Genehmigung zum Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Boden der Gemeinde Naujac erteilt. Danach können auf einer Fläche von 75 Hektar Elemente aufgestellt werden, die aus dem Sonnenlicht ohne Umweg Strom erzeugen. Dabei werden zwei getrennte Standorte bebaut, hinter denen die Firma Valorem aus Bègles steht. Wenn keine unvorhergesehenen Verzögerungen, etwa durch Einsprüche von Anwohnern, dazwischen kommen, kann mit den Bauarbeiten Ende 2013 begonnen werden. Die Gemeinde zeigt sich zufrieden, dass das erste von mehreren Projekten mit erneuerbaren Energien in Naujac jetzt realisierungsreif wird. Das Projekt wird sich auch für die Gemeindekasse lohnen, denn der Boden, auf dem die Anlagen errichtet werden, bleibt im Besitz der Kommune, die ihn für 3000 Euro pro Hektar verpachten wird, was eine jährliche Gesamteinnahme von beachtlichen 150.000 Euro ergeben wird. Besonders erfreut ist man darüber, dass die Gemeinde für diese neue Geldquelle keinerlei kostenträchtige Investitionen tätigen muss.

(J. Lestage: Le préfet accorde le photovoltaïque à Naujac, in : SUD OUEST, 17. Jan. 2013)

 


Turbulenzen

Dass Großprojekte unversehens und, wie es manchem scheinen mag, fast automatisch teurer werden als geplant, ist ein Phänomen, das auch in Frankreich zu beobachten ist. Derzeit besonders deutlich bei dem Projekt des Neubaus der Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke zwischen Tours und Bordeaux, die, wenn sie einmal fertiggestellt sein wird, die Reisezeit zwischen Paris und Bordeaux auf rund zwei Stunden reduzieren wird. Für viele eine gute Nachricht. Weniger gut hört sich derzeit an, was aus den Planungsbüros zu vernehmen ist. Da heißt es nämlich, dass die Baukosten über das eingeplante Maß hinaus steigen werden. Erwartet und berücksichtigt war eine von der Geldwertentwicklung bestimmte Steigerung um 3,2% jährlich, tatsächlich wird aber ein wesentlich größerer Betrag zusätzlich zu finanzieren sein. Die ursprüngliche Planung ging von Gesamtkosten von 7 Milliarden Euro aus, jetzt spricht man, wenn auch noch nicht so ganz offiziell, von rund 10 Milliarden. Und, wenn einmal Kostensteigerungen in dieser Größenordnung in die Welt gekommen sind, gibt es keine Garantie, dass die in Gang gesetzte Spirale sich nicht weiter dreht.

(J.-B. Gilles: LGV : turbulences financières sur Tours-Bordeaux, in : SUD OUEST, 16. Jan. 2013)

 

 

Naturkundemuseum Bordeaux

Der Beginn der  Restrukturierung und Sanierung des Naturkundemuseums in Bordeaux ist verschoben worden auf den Herbst 2013. Die Wiedereröffnung wird für Ende 2015 angestrebt, wobei zur Zeit noch keine Sicherheit besteht, dass dieses Datum eingehalten werden kann. Bis zur Schließung des Museums wegen der Arbeiten geht der Publikumsverkehr in gewohnter Weise weiter, auch wenn teilweise schon angekündigt worden ist, der Betrieb werde wegen der Restaurierung schon Anfang 2013 eingestellt. Vom 24. Januar bis zum 17 Februar wird eine Ausstellung durchgeführt, die Einblick geben wird in die Arbeiten zur Sanierung der Sammlungen in den letzten zehn Jahren.

(D. Manenc: Bordeaux : les travaux du Muséum d'histoire naturelle reportés à fin 2013, in : SUD OUEST, 14. Jan. 2013)

 


Rue Jean-Jacques Rousseau - eine Geisterstraße ?

Manche nennen die Rue J.-J. Rousseau in Lesparre eine Geisterstraße, aber das ist wohl doch übertrieben. Nicht zu bestreiten ist hingegen, dass in dieser nach zehnmonatigen Bauarbeiten wieder passierbaren Straße viele der dort ansässigen Geschäfte mit Umsatzeinbußen von 40 – 60% gegenüber der Zeit vor den Baumaßnahmen zu kämpfen haben. Es scheint so, dass durch die lange Sperrung ein großer Teil der einstigen Kundschaft sich anderen Anbietern zugewendet hat. Bei der Suche nach Möglichkeiten, die Attraktivität der einst belebten und beliebten Einkaufsstraße zu steigern, gibt es einige immer wieder vorgebrachte Forderungen: Wiederöffnung der Place Foch, Kurzhaltezonen, Entfernung der Absperrungen, Bänke. Ob daraus etwas wird, ist längst nicht gesichert, denn die Stadtverwaltung zeigt wenig Neigung, einmal getroffene Entscheidungen zurückzunehmen. Anlieger meinen sarkastisch, die Verwaltung habe sehr viel Geld für die Straße ausgeben, das jetzt fehle, um die dabei begangenen  Fehler zu reparieren:

(A.Chabal: Soldes à Lesparre : Jean-Jacques-Rousseau, « la rue fantôme », in : SUD OUEST, 14. Jan. 2013)


Die älteste Mole des Médoc

Arès, gelegen an der nördlichen Spitze des Bassins von Arcachon, ist heute ein Ort, der fast ganz auf den Tourismus ausgerichtet ist. Das war nicht immer so, und davon zeugt noch heute die älteste Mole, des Médoc, die schon im 17. Jahrhundert gebaut und ein Jahrhundert danach erweitert wurde. Sie wurde inzwischen restauriert und auf den neuesten Sicherheitsstand gebracht. Bei der Frage, warum diese Mole gerade in Arès errichtet wurde, muss man etwas zurückgehen in der Geschichte. Dann stellt man fest, dass der Ort einst der wichtigste Hafen für das Médoc war, über den der größte Teil der über See abgewickelten Lieferungen aus dem Médoc ging. Dazu wurden Wein, Holz, Harz und Teer, die aus Lesparre, Castelnau du Médoc, Sainte-Hélène, Lacanau oder Le Porge auf Ochsenkarren angefahren und in Arès, das durch einen kleinen Kanal Zugang zum Bassin von Arcachon hatte, direkt auf flachgehende Küstensegler verladen. Das Gebäude, in dem einst die Zöllner residierten, diente übrigens bis 2011 als Sitz des Office de Tourisme von Arès.

(La plus vieille jetée du Bassin, in : SUD OUEST, 12. Jan. 2013)


Gurp TT 2014

Obwohl das in Le Gurp traditionell Anfang Januar stattfindende Sandbahnrennen in diesem Jahr wegen Terminüberschneidungen mit einer anderen Veranstaltung in Hossegor abgesagt worden ist, blicken die Organisatoren mit Optimismus in die Zukunft. Für 2014 planen sie,  vier Wettbewerbe auszutragen, die noch mehr Zuschauer anziehen sollen als in den Vorjahren, als  regelmäßig rund 20.000 Schaulustige gezählt wurden. Der Moto-Club des Esteys, der die Rennen in Le Gurp veranstaltet, zählt 120 Mitglieder, denen bei Bedarf  200 freiwillige Helfer zur Seite stehen. In dem Verein ist man sicher, dass die Absage für Januar 2013 im nächsten Jahr vergessen sein wird, wenn das neue Konzept vorgestellt wird.

(J. Lestage: Un nouveau format pour la Gurp TT, in : SUD OUEST, 11. Jan. 2013)



Klinik Lesparre

Für die Klinik in Lesparre gibt es Erfreuliches und Beruhigendes zu berichten. Die wichtigste Nachricht betrifft die Finanzierung, die gesichert sein wird bis 2017, wenn der Vertrag, der zwischen dem Pavillon de la mutualité, dem Eigentümer der Klinik, und der Agence régionale de santé (ARS – Regionale Gesundheitsagentur) unterschrieben wird, ein Akt, der sich Mitte Januar vollziehen soll. Damit wird ein in den letzten Jahren immer schwieriges Kapitel abgeschlossen und der Klinik Planungssicherheit für die nächsten Jahre verschafft. Und für die Öffentlichkeit im nördlichen Médoc bedeutet das, dass die in der Vergangenheit gelegentlich aufgetauchten Befürchtungen, die Klinik werde verkleinert oder gar ganz geschlossen, gegenstandslos werden. Dies betrifft insbesondre die Geburtshilfeabteilung, deren dauerhafter Bestand vom Besitzer der Klinik ausdrücklich zugesichert wurde.

Neu werden demnächst eingerichtet eine chirurgische Abteilung in der Geburtshilfe und eine Abteilung, in der chemotherapeutische Behandlungen durchgeführt werden können, für die Patienten bislang nach Bordeaux fahren mussten. Auch das aus den 70er Jahren stammende Gebäude soll aufgefrischt werden. Dafür werden 4,5 Mio Euro veranschlagt, von denen der Staat 50% übernehmen wird.

(J. Lestage: Des projets pour relancer la clinique de Lesparre, in : SUD OUEST, 10. Jan. 2013)


Trockengelegt

Besucher, die in diesen Tagen nach Bordeaux fahren, um den Miroir d’eau zu bestaunen, haben schlechte Karten: der touristische Magnet vor der Place de la Bourse macht bis Anfang März eine Winterpause von zwei Monaten. Dies geschieht weniger wegen der immer noch nicht wirklich winterlichen Wetterlage, als vielmehr, um die immer wieder erforderlichen technischen Überprüfungen und Überholungen durchführen zu können.  Und die werden am besten dann ausgeführt, wenn der Zustrom der Touristen weniger intensiv ist als im Sommer. Die 700 m³ Wasser, die sich in den unterirdischen Reservoirs befinden, werden nicht etwa in die Garonne geleitet, sie finden Verwendung bei der Straßenreinigung im Zentrum von Bordeaux.

(Bordeaux : le miroir d'eau à sec pendant deux mois, in : SUD OUEST, 11. Jan. 2013)

Mehr zum Miroir d'eau: Klick


Fast bleifrei

Nicht nur bei den Kraftstoffen, auch beim Trinkwasser ist der Bleigehalt ein gesundheitsgefährdendes Problem. Beim Trinkwasser wurden bis 2001 50 Mikrogramm Blei pro Liter toleriert, seither ist dieser Wert auf zehn herabgesetzt worden, und das bedeutet dass konsequent alle Bleirohre in den Wasserleitungen ausgetauscht werden müssen. Im Großraum Bordeaux traf das für rund 65.000 Hausanschlüsse zu. Davon werden bis Ende 2013 62.000 auf bleifreie Materialien umgebaut sein, der verbleibende Rest wird in der nächsten Zukunft bei anstehenden Straßenbauarbeiten erledigt. Für den Großraum Bordeaux sind acht Unternehmen mit 100 Beschäftigten mit diesen Arbeiten beschäftigt. Inzwischen schaffen sie es, pro Woche 250 alte Anschlüsse gegen unbedenkliche neue zu tauschen. Wenn sie ihre Arbeiten abgeschlossen haben werden, sind aber noch nicht alle Bleiprobleme verschwunden, denn sie sind nur für die Anschlüsse der Häuser zuständig, wie es in den Häusern aussieht, ist Sache der Eigentümer, und bei denen fehlt es manchmal an Problembewusstsein oder auch schlicht an Geld, um der Bleibelastung nachhaltig ein Ende zu bereiten.

(J.-P. Vigneaud : Réseau d'eau potable : 51 500 branchements plomb déjà remplacés, in : SUD OUEST, 8. Jan. 2013)


Grayan 2013

In seiner traditionellen Neujahrsansprache zog Bürgermeister Serge Laporte von Grayan eine zufriedenstellende Bilanz für das abgelaufene Jahr und gab einen Ausblick auf die vor seiner Gemeinde liegenden Aufgaben. Er stellte fest, die Zahl der Einwohner von Grayan-et-L’Hôpital habe sich von 1.028 im Jahr 2010 auf nunmehr 1.279 erhöht. Mit Zufriedenheit vermeldete er, der Campingplatz in Le Gurp habe im letzten Jahr einen Umsatzzuwachs von 6 % registrieren können, was naturgemäß von der Gemeindekasse nachhaltig begrüßt worden sei. Weniger zufrieden müsse man mit den Ergebnissen des Gemeindewaldes sein, der einst ansehnliche Überschüsse erwirtschaftet habe, gegenwärtig aber gerade kostendeckend sei. Dennoch werde die Gemeinde an ihren langfristigen Vorhaben festhalten, zu denen in erster Linie die Arbeiten am Abwassersystem im Ortsteil Daugagnan gehörten und die Aufwertung der Ortsmitte, die bis 2016 abgeschlossen sein solle.

(M. Caporal: La population en augmentation, in : SUD OUEST, 10. Jan. 2013)

 


Neue Brandstiftungen

In der Nacht vom 7. zum 8. Januar hat es erneut in Soulac gebrannt. Diesmal waren drei Ferienhäuser betroffen, bei denen hölzerne Anbauten in Flammen aufgingen. Durch das schnelle Handeln der Feuerwehr konnte das Übergreifen auf benachbarte Gebäudeteile verhindert werden. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck, hält sich aber sehr zurück bei Informationen über den Stand der Untersuchung. Klar zu sein scheint aber, dass alle Brände absichtlich gelegt worden sind und dass der oder die Täter zu Fuß agierten. Darüber hinaus sickerte durch, dass es vor einem Brand einen anonymen Anruf gegeben habe, über dessen Inhalt aber Schweigen bewahrt wird. Immerhin konnte dadurch aber wohl das Übergreifen der Flammen auf einen Heizöltank verhindert werden. Angesichts der neuen Vorfälle wächst verständlicherweise die Unruhe unter den Einwohnern von Soulac, da man sich mit Recht fragt, ob und wann der Feuerteufel erneut zuschlägt.

(J. Lestage: Incendies : « Pas de doute sur la piste criminelle » in : SUD OUEST, 10. Jan. 2013)


2012er Bordeaux

Noch vor wenigen Monaten fürchtete man in den Weinanbaugebieten des Bordelais, die Ernte 2012 werde katastrophal schlecht ausfallen, doch jetzt kann eine wesentlich weniger schlimme Bilanz gezogen werden. Danach sind zwar in der zurückliegenden Weinlese im Bordelais rund 100.000 Hektoliter weniger geerntet worden, wobei das Minus beim Rotwein in der Größenordnung von 3% liegt. Für sich genommen, ist das keine gute Zahl, verglichen aber mit den meist deutlich schlechteren Ergebnissen in den anderen Anbaugebieten Frankreichs, kommt man damit noch vergleichsweise gut weg. Man kann sogar davon ausgehen, Marktanteile in Frankreich zurückzugewinnen, die in der Vergangenheit an die Anbauregionen Bourgogne und Côtes du Rhône verloren gegangen waren. Auch die Nachfrage aus dem immer wichtiger werdenden chinesischen Markt entwickelt sich positiv, so dass man zusammen mit den anziehenden Verkaufspreisen, die um bis zu 15% über den Vorjahreswerten liegen, das Jahr 2012 für den roten Bordeaux als im ganzen gut einstufen kann. Weniger gut sieht es hingegen bei den Weißweinen aus, die noch immer mit einer schwierigen Marktlage zu kämpfen haben.

(J.-P. Tamisier: Cru 2012 : Bordeaux tire son épingle du jeu, in : SUD OUEST, 8. Jan. 2013)



Letzter Tag

Am 6. Januar öffnete in Bordeaux im Cap Sciences letztmalig die Lascaux-Ausstellung ihre Pforten, die dort seit dem 12. Oktober zu bestaunen war. Am vorletzten Tag der Ausstellung hatte man 95.000 Besucher gezählt, und die Verantwortlichen hofften, dass am Schlusstag die Marke von 100.000 übertroffen wird. Das erwartete Ereignis trat dann auch in den frühen Nachmittagssstunden des letzten Öffnungstages ein.

Nach der Premiere des neuen Konzepts für die Vorstellung der Höhlenmalerein von Lascaux, die mit Bedacht nach Bordeaux gelegt wurde, werden die Exponate verpackt und auf Weltreise geschickt. Nächste Station wird Chicago sein, bevor es 2014 nach Montreal geht. Danach wird sich eine mehrjährige Reise bis hin nach Ostasien anschließen. Wenn die Ausstellung nach Frankreich zurückkommt, ist möglicherweise das in der Planung begriffene Projekt Lascaux 4 im Bau oder vielleicht schon fertiggestellt, das nicht weit vom Originalstandort der Höhle errichtet werden soll als naturgetreue vollständige Nachbildung der faszinierenden Malereien, die zu ihrem Schutz nicht mehr der Atemluft von Besuchern ausgesetzt werden dürfen.

(Dernier jour aujourd'hui pour l'expo Lascaux à Bordeaux, in : SUD OUEST, 6. Jan. 2012)


Erdbeben

Das Béarn ist eine alte französische Provinz, die sich von den westlichen Höhen der Pyrenäen bis in das nördlich davor gelegene Flachland erstreckt. Wie jedermann weiß, wurde dort die sauce béarnaise erfunden und zur kulinarischen Attraktion entwickelt. Das ist aber schon länger her und kein Grund, heutzutage über das Béarn in den Medien zu berichten. Dass das zur Zeit in Frankreich häufiger geschieht, hat seinen Grund darin, dass dort mal wieder die Erbe bebt, was, mit feinen Messgeräten feststellbar, bis zu 100mal jährlich passiert. Von Menschen wahrgenommen werden davon weniger als zehn pro Jahr; aber dabei sind immer Stöße, die bei ängstlichen Naturen Furcht auslösen können. In den letzten Tagen gab es mehrere davon, die bis zu einer Stärke von über 4 auf der Richterskala anwuchsen. Dabei nehmen die davon Betroffenen wahr, dass der Boden sich zu bewegen scheint, auch fallen labile Dinge um oder herunter, richtige Schäden gibt es aber in diesem Bereich nicht.

Der Grund dafür, dass im Béarn fast regelmäßig Erdstöße auftreten, liegt im Untergrund, wo zwei tektonische Platten aufeinander stoßen und dabei Spannungen aufbauen, die sich ruckartig entladen können. Alle zwanzig Jahre gibt es dabei Beben, die über die Marke von 5 hinausgehen, die dann auch größere Gebäudeschäden, unter Umständen sogar Verletzungen bei Mensch und Tier hervorrufen können. Bei den letzten kleineren Beben war das nicht der Fall, aber man weiß ja nie, wann das nächste größere kommt..

(O. Faure : Séisme : le Béarn, une terre très secouée in : SUD OUEST, 1. Jan. 2013)


Lesparre 2013

Auf der letzten Gemeinderatssitzung wurde in Lesparre ein Überblick gegeben über die Maßnahmen und Bauvorhaben, die 2013 durchgeführt werden sollen. Dazu gehört die Fortsetzung der Arbeiten am Tour de l’Honneur ebenso wie die Inangriffnahme der nächsten Tranche der Renovierung der Kirche von Saint-Trélody. Fortgeführt werden sollen auch die Arbeiten am Kino in der Erwartung, dass dort im Herbst die Neueröffnung stattfinden kann. Weitere Anstrengungen sollen unternommen werden um die Anerkennung der Wenner-Orgel der Kirche Notre-Dame als Kulturerbe der Gemeinde zu erreichen. Abgeschlossen werden sollen auch die Arbeiten an der Erstellung des Stadtentwicklungsplanes, der Ende des Jahres verabschiedungsreif sein soll. Daneben läuft die Umgestaltung des alten Gerichtsgebäudes zu einem Kulturzentrum weiter ebenso wie verschiedene Sanierungsmaßnahmen an den Schulgebäuden. Angesichts der vielen Aufgaben, die die Gemeinde im neuen Jahr zu bewältigen hat, stellt sich die Frage, ob die lokalen Steuern auf dem bisherigen Niveau bleiben werden. Aufschluss darüber wird die Gemeinderatssitzung im Februar geben.

(S. Dubost : 2013 : ce qui va changer pour les Lesparrains, in : SUD OUEST, 5. Jan. 2013)


Florimont auf Abenteuerkurs

Sire Florimont, einer der, zugegeben, etwas sagen- und legendenumwobenen, einstigen Herren von Lesparre ist seit der Neuanlage des Kreisverkehrs Cœur de presqu'île (in Lesparre) jedem Besucher zugewandt, der richtig hinschaut. Ansonsten ist es mit der Bekanntheit dieses Herren bei den meisten Zeitgenossen nicht weit her. Das wird sich bald ändern, seitdem Liliane Galon ihm einen Roman gewidmet hat («Les conquêtes de Florimont»), in dem besagter Herr sich im 14. Jahrhundert ans Erobern macht, wobei er alles zu erobern trachtet, was sich dafür eignet, einschließlich Frauen. Der Roman ist im November erschienen und zum Preis von 15 Euro erhältlich. Wenn das zutrifft, was bis jetzt über das Werk bekannt st, dürfte es eine vergnügliche Lektüre versprechen.

(S. Dubost: Le sire Florimont est de retour au pays (In : SUD OUEST, 31. Dez. 2012)

Mehr zu den Conquêtes de Florimont: Klick


Opest – Hilfe für Saint Trélody

Ehe Spekulationen ausbrechen, lösen wir die Abkürzung Opest auf: n'Oublions pas l'église de Saint-Trélody - vergessen wir die Kirche von Saint-Trélody nicht. Und diese Kirche in Lesparre hat es wirklich nötig. Ihre bauliche Substanz ist an vielen Stellen sanierungsbedürftig, was einen Gesamtbedarf von 1,4 Mio Euro erfordert. Da die Gemeinde als Besitzerin der Kirche in der Pflicht steht, diese Ausgaben zu tragen, das Stadtsäckel aber nicht sonderlich gut gefüllt ist, werden die Sanierungsmaßnahmen auf sechs Haushaltsjahre verteilt. Vor diesem Hintergrund sind die Hilfen des Vereins Opest hoch geschätzt, auch wenn dabei keine sensationellen Beträge zusammenkommen. Im letzten Jahr waren es aber immerhin 18.000 Euro, die der Verein bereitgestellt hat, und so soll es auch in  Zukunft weitergehen. Der größte Teil der gespendeten Summe wurde durch Loto-Veranstaltungen zusammengebracht. Auf Anfrage des Vereins erklärte die Stadtverwaltung, dass nach Abschluss der Arbeiten in Saint-Trélody auch die andere Kirche in Lesparre, Notre-Dame, saniert werde. Man habe schließlich angefangen, der ersten Kirche wieder neuen Glanz zu verschaffen, und daraus leite sich die Verpflichtung ab durchzuhalten und auch die zweite zu restaurieren.

(S. Charré: L'Opest, pilier de l'église Saint-Trélody, in : SUD OUEST, 3. Jan. 2012)


Seniorenresidenz Vendays

In Vendays geht ein établissement d'hébergement de personnes âgées dépendantes (Ehpad), eine Seniorenresidenz für pflegebedürftige ältere Menschen also, seiner Fertigstellung entgegen. Es wird noch einen Monat etwa dauern, bis das an der route de Soulac gelegene Heim bezogen werden kann. Dann werden bis zu 80 Personen dort Aufnahme finden. Die neue Seniorenresidenz umfasst und 7000 m² Fläche. Sie wurde errichtet auf einem Grundstück, das die Eheleute Pierre-Marc et Marie-José Lalanne schon vor zehn Jahren für diesen Zweck gestiftet hatten. Wenn das Heim im Februar seinen Betrieb aufnimmt, wird es rund 50 Arbeitsplätze bieten, in einer strukturschwachen Region wie dem Médoc ein Ereignis, das aufhorchen lässt.

(Y.C. : Vendays-Montalivet : la maison des anciens, in : SUD OUEST, 29. Dez. 2012)


Bückenpremiere

Für den ersten Tag, an dem Fußgänger die neue Chaban-Delmas-Brücke, die wohl bei den meisten Besuchern immer noch pont Ba-Ba (von Pont Bacalan-Bastide, nach den beiden Stadtteilen, die die Brücke verbindet) heißt, begehen und damit sich damit einen persönlichen Eindruck verschaffen konnten, hatte man mit großem Zustrom gerechnet, aber die Wirklichkeit übertraf die Erwartungen beträchtlich. Bis zur letzten Zählung gegen 16.00 Uhr waren bereits rund 38.000 interessierte Besucher über die Brücke flaniert. Alle, die nach 15.15 Uhr kamen, konnten keines der bereitgehaltenen 20.000 Erinnerungsbändchen ergattern, weil die Bestände erschöpft waren. Nach dem 1. Januar ist die Baustelle wieder für das Publikum gesperrt bis zur Eröffnung, die nach der Planung am 17. März erfolgen soll, wobei man sich ein wenig Flexibilität genehmigt, falls nicht alle Tests reibungslos verlaufen.

(J.-P. Vigneaud : Bordeaux : 38.000 promeneurs sur le pont Chaban-Delmas ce mardi, in : SUD OUEST, 1. Jan. 2013, 16.42, Internet-Ausg.)


Mountainbikerennen Le Gurp VTT

Obwohl das für den 13. Januar vorgesehene Motorradrennen auf dem Sandbahnkurs von Le Gurp abgesagt wurde, bleibt das für den Samstag, 12. Januar, geplante Mountainbiketreffen auf dem Programm. Start wird in Le Gurp um 11.00h sein für zwei Renndistanzen von 30 bzw. 50 km. Im letzten Jahr waren 220 Teilnehmer am Start, in diesem Jahr hofft man, nicht zuletzt mit dem Hinweis auf die attraktiven Preise, auf noch mehr. Die Rennstrecke, die von den Veranstaltern Vendays-Montali'VTT und dem Club de moto des Esteys ausgearbeitet worden ist, wird auch durch Montalivet führen..

(L. Llobell: La Gurp VTT aura lieu prochainement, in : SUD OUEST, 31. Dez. 2012)


Unfallbilanz

Im Jahr 2012 sind bis zum 12. Dezember im Département Gironde 95 Menschen bei Verkehrsunfällen umgekommen, 9 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Etwas zurückgegangen ist die Zahl der im Straßenverkehr Verletzten. Die Polizei hebt hervor, dass besonders im letzten Quartal die Zahlen stark angestiegen seien. Dazu hätten nicht nur die bekanten Faktoren (Alkohol, Rauschgift, Geschwindigkeitsübertretungen) beigetragen, sondern zunehmend die Nichtbeachtung der Straßenverkehrsordnung. Besonders riskant sei das Verhalten motorisierter jugendlicher Zweiradfahrer und das Auftreten von Radfahrern, die so täten, als ob es für sie keine Vorschriften gäbe. Dies gelte für Radfahrer aller Altersgruppen. Die Polizei wird ihren massiven Repressionskurs beibehalten und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, auch aus der Luft Jagd, auf Verkehrssünder machen.

(J.-P. Tamisier : Sécurité routière : 95 tués en Gironde en 2012, in : SUD OUEST, 29. Dez. 2012)

Beliebtheitsskala

Nach der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IFOP steht der Schauspieler Omar Sy an der Spitze der Skala der beliebtesten Franzosen. Omar Sy ist auch in Deutschland bekannt geworden durch den Film, der in Frankreich „Les Intouchables“ heißt, woraus dann diesseits des Rheins auf schwer erklärbare Weise wurde: „Ziemlich beste Freunde“. Er verweist einen anderen Schauspieler, Gad Elmaleh, auf Platz 2 und den bisherigen Spitzenreiter Yannick Noah auf den dritten Rang. Unter den 50 beliebtesten Franzosen finden sich nur zwei Politiker: Präsident François Hollande auf Rang 45 (im Juli lag er noch auf Position 15), und Simone Veil (Platz 7). Der ehemalige Fußballstar Zinedine Zidane landete auf Rang 8 (zuvor Platz 5)

(Sudouest.fr avec AFP : Omar Sy devient la personnalité préférée des Français, in : SUD OUEST, 30.12.2012, Internet-Ausg.)


Februar 2013

Gut für Feuchtzonen

Es gehört zu den Eigentümlichkeiten menschlichen Empfindens, dass so gut wie niemand Regenwetter mag, doch ohne geht es ganz und gar nicht. Über die segensreichen Folgen ausgiebigen Regens kann man sich derzeit im Zusammenhang mit den Feuchtgebieten um Carcans einen Eindruck verschaffen, wo die überaus ergiebigen Niederschläge der letzten Monate nicht nur der Pflanzenwelt gute Lebensbedingungen verschafft haben. Bei den Tieren haben besonders die Brachvögel und die Kraniche, die dort allerdings nur Wintergäste sind, von den gegenüber anderen Jahren vergrößerten Wasserflächen profitiert, und auch der Fischnachwuchs hat sich besser entwickelt als zu Zeiten mit niedrigeren Wasserständen. Ungewöhnlich sind Phasen stärkerer Niederschläge nicht, die letzte hat es im Frühjahr 2007 gegeben. In den Jahren 1988, 1994 und 2001 wurden Wasserstände gemessen, die um 40 cm über den gegenwärtigen Werten lagen. Dabei ist die Gefahr von Überschwemmungen angrenzender Wohngebiete so gut wie gebannt, wie sie etwa 1961 aufgetreten waren, seitdem es Schleusen gibt, die bei Bedarf Wasser aus den Feuchtzonen zum Bassin von Arcachon ableiten. In diesem Winter sind so 100 Mio m³ Wasser, die Hälfte des Inhaltes des Sees von Hourtin/Carcans, abgelassen worden, bevor das Hochwasser Schäden anrichten kontne.

(P. Vallade : Carcans : les bienfaits d'une pluie abondante, in : SUD OUEST, 26. Febr. 2013)


Wieder Panne im Containerhafen

Im Containerhafen von Le Verdon herrscht erneut Ruhe. Gründlich. Der Grund dafür ist darin zu suchen, dass auch der letzte der beiden Portalkräne mal wieder unpässlich ist und den Dienst einstellen musste. Der andere Kran ist schon seit längerem in Reparatur, doch wird daran anscheinend nicht mit sonderlicher Intensität gearbeitet. Die letzte Reederei, die sich noch nach Le Verdon traut, muss jedenfalls umdisponieren und schon nach Le Verdon geschaffte Container nach Bassens transportieren, um sie von dort zu verschiffen. Damit verlängern sich die Schiffslaufzeiten um rund zwei Tage. Wann zumindest einer der beiden Kräne in Le Verdon wieder funktionsfähig ist, ist zur Zeit nicht einzuschätzen. Als sicher kann hingegen angenommen werden, dass die immer wieder auftretenden Ausfälle an den Kränen nicht dazu beitragen, dass sich andere Containerreedereien dazu entschließen, Le Verdon regelmäßig anzulaufen. Dabei hatte man einst große Pläne für diesen Standort, der einer der wichtigsten Containerhäfen Frankreichs werden sollte.

(P. Broustet: L'avant-port du Verdon de nouveau paralysé, in: SUD OUEST, 23. Febr. 2013)


Gefahren für das Windkraftprojekt in Le Verdon ?

In Le Verdon und überall dort, wo man sich wünscht, dass der in Le Verdon geplante Bau einer Montage- und Testanlage für Windkraftanlagen verwirklicht wird, herrscht Verunsicherung. Der Grund dafür liegt in dem Umstand, dass die deutsche Firma Bard, die das Projekt in Le Verdon auf den Weg bringen will, eine ihrer sechs Produktionsanlagen in Deutschland schließen wird, wie es heißt, wegen mangelnder Nachfrage. Ob daraus auf eine generelle Schieflage des Unternehmens geschlossen werden muss, ist unklar. Der Geschäftsführer der Firma Pointe du Médoc Le Verdon Énergies (PMVE), betont, man sei von den Vorgängen in Deutschland nicht betroffen, da PMVE eine eigenständige Firma sei. Nicht gesagt wird dabei allerdings, dass die Firma PMVE von der Bard-Gruppe gegründet worden ist, und dies mit Geld aus der Bard-Kasse. Sowohl in der Gemeindeverwaltung von Le Verdon als auch in Soulac bleibt man, wenn auch etwas gedämpft, optimistisch und erwartet, dass die Planungen in Le Verdon fortgeführt werden. Dabei stellt man sich darauf ein, dass die Realisierung vielleicht etwas länger dauern wird und vielleicht auch Änderungen an dem Projekt vorgenommen werden.

(J. Lestage : Le Verdon : menace sur l'éolien, in : SUD OUEST, 22. Febr. 2013)

 


China hilft dem Wein auf

Die Organisation der Weinproduzenten der Gebiete Médoc, Haut Médoc und Listrac-Médoc zieht eine im ganzen zufriedene Bilanz für das vergangene Jahr. Obwohl kein Anlass zur Euphorie bestehe, könne man sagen, dass in den letzten beiden Jahren der Absatz der Médocweine eine positive Entwicklung durchgemacht habe. Dafür sei in erster Linie der Export verantwortlich, der je nach Lage zwischen 36 und 41% des produzierten Weines aufnehme. Unter den importierenden Ländern nimmt China eine immer wichtigere Rolle ein. In den Anbaugebieten Médoc und Haut Médoc haben chinesische Käufer im letzten Jahr 35.000 Hektoliter Rotwein geordert, eine Steigerung um 73% verglichen mit dem Vorjahr. China hat damit den ersten Platz der Abnehmerländer eingenommen, vor Deutschland (30.000 hl), Belgien (23.000 hl) und Großbritannien (16.000 hl). Zufrieden ist man auch mit dem Absatz in den USA, der im letzten Jahr um 31% zugelegt hat auf 15.000 hl. Chinesische Käufer haben auch Weingüter im Médoc erworben, im letzten Jahr allein fünf.

(Y. Camboulives : Les vins du Médoc vont mieux grâce à la Chine, in : SUD OUEST, 20. 02. 2013)


Noch ein Schiff

Seit im Port de la Lune von Bordeaux mit der Princesse d’Aquitaine ein Schiff für Flusskreuzfahrten stationiert ist, gibt es in Bordeaux ein Problem, das man vorher nicht hatte: man kann kaum Tickets für die Touren dieses Schiffs bekommen, weil sie eigentlich schon vor Beginn der Saison ausverkauft sind, das heißt, dass rund 5.000 Tickets innerhalb kürzester Zeit an die Frau oder den Mann gebracht werden. Dieser Tatbestand ist natürlich auch bei Croisieurope, dem Eigner der Princesse d’Aquitaine nicht unbemerkt geblieben, so dass es wenig verwunderlich ist, dass man sich dort entschlossen hat, in Bordeaux ein weiteres Schiff mit den gleichen Angeboten zu stationieren. Das neue Schiff wird ziemlich genau dieselben Außenabmessungen wie die Princesse haben, 110 m lang 11,4 m breit,  innen aber anders aufgeteilt sein. Bei der Namenswahl hat man sich ebenfalls an der Region orientiert und dem neuen Kreuzfahrer den Namen Cyrano de Bergerac gegeben. Start des Neuankömmlings soll der Mai 2013 sein.

(J.-P. Vigneaud: Port de la Lune : un second bateau pour Croisieurope in: SUD OUEST, 18. Febr. 2013)


Alkoholteströhrchen u. Hinweise auf Radaranlagen

Der im letzten November in Frankreich installierte Nationale Rat für Sicherheit im Straßenverkehr hat sich dafür ausgesprochen, dass motorisierte Verkehrsteilnehmer in Frankreich Alkoholteströhrchen mit sich führen sollen. Allerdings, so der zweite Teil der Empfehlung, soll das Fehlen solcher Teströhrchen nicht mehr mit einem Strafgeld belegt werden. Formal ist immer noch die gesetzliche Regelung in Kraft, dass Teströhrchen verpflichtend mitgeführt werden müssen, wobei gilt, dass der Innenminister die Verhängung von Strafmandaten wegen des Nichtmitführens unbefristet ausgesetzt hat. Es ist damit zu rechnen, dass in Kürze das diesbezügliche Gesetz im Sinn der Empfehlung des Nationalen Rates für Sicherheit geändert wird.

Weiter empfiehlt dieser Rat, die Hinweisschilder auf Radarmessstationen wieder aufzustellen. Auch hier ist davon auszugehen, dass aus der Empfehlung eine regierungsamtliche Verfügung wird.

http://www.franceinfo.fr/societe/le-conseil-national-de-la-securite-routiere-recommande-la-detention-obligat-891225-2013-02-13

 


Einkaufsservice für Grayan und Umgebung

Die Tatsache, dass in immer mehr Gemeinden des nördlichen Médoc Einzelhandelsgeschäfte schließen, stellt viele Einwohner vor das Problem, dass sie in benachbarte Orte fahren müssen, um dort notwendige Einkäufe zu erledigen. Seit kurzem muss man sich nicht selbst auf den Weg machen, sondern man kann  den Einkaufsservice S.O.S Courses mit den notwendigen Besorgungen beauftragen. Dieser Service bietet seine Dienste  in rund 20 Gemeinden des nördlichen Médoc an. Die Kosten, die dafür berechnet werden, belaufen sich auf 10 bis 20 Euro, der niedrigste Betrag fällt an für Besorgungen im Wert von unter 60 Euro, deren Erledigung innerhalb von 48 Stunden erfolgen soll. 20 Euro werden fällig, wenn die Einkäufe mehr als 60 Euro ausmachen und die Erledigung innerhalb des nächsten halben Tages gewünscht wird.

Mehr: http://soscourses.e-monsite.com/


Grayan - Dorf ohne Geschäfte

In Grayan leben im Winter fast 1200 Einwohner, im Sommer, dank der beiden großen Ferienanlagen in Euronat und Le Gurp, ist die Bevölkerungszahl um ein Mehrfaches größer. Dennoch gibt es in Grayan und seinen Ortsteilen ein Problem der besonderen Art: es gibt keine Geschäfte (mehr). Nach und nach haben alle Anbieter sich aus dem Geschäftsleben zurückgezogen, zuletzt der Bar tabac unweit der Kirche. Für die Bewohner des Ortes bedeutet dies, dass alle Einkäufe in Nachbarorten getätigt werden müssen, was ohne Auto nicht gut zu bewerkstelligen ist. Der Bürgermeister sieht, dass hier ein Zustand eingetreten ist, der eigentlich abgestellt werden müsste, er gesteht aber ein, dass der Gemeinde dafür sowohl die Mittel als auch die Möglichkeiten fehlen. Dabei scheint es eine kleine Hoffnung zu geben, dass der Lebensmittelladen, der im letzten Jahr seine Pforten geschlossen hat, einen neuen Betreiber bekommen könnte, aber es muss sich zeigen, ob das nur Hoffnungen oder reale und begründete Erwartungen sind.

(M. Kagni : Médoc : un village déserté par les commerçants in : SUD OUEST, 19. Febr. 2013)

 


Michelin-Sterne in Aquitanien

Seit Erfindung der Klassifikation von Restaurants durch den Michelin-Führer wird der Jahresablauf der Gastronomiebranche eingeteilt in die Zeit vor und nach der Publikation des neuen Sternereports. Jetzt ist der Führer 2013 erschienen, und er  enthält für Aquitanien fünf neue Restaurants mit Stern, allesamt im Baskenland gelegen. Bestätigt wurden im Département Gironde die bereits vergebenen Sterne. Im Südwesten Frankreichs können sich insgesamt 50 Restaurants des Glanzes eines oder mehrerer Michelin-Sterne rühmen. Für Bewohner des Médoc ist die nächst gelegene Adresse in Pauillac zu finden, wo das Restaurant Château Cordeillan Bages, 48 Rue des Vignerons, 33250 Pauillac, Tel. 05 56 09 37 02 mit zwei Michelin-Sternen alles überstrahlt, was in der Gastronomie der Gegend zu finden ist.

In Bordeaux gibt es fünf Restaurants mit jeweils einem Stern. Wir zählen sie auf:

Le Pavillon des Boulevards, 120 Rue Croix Seguey, 33000 Bordeaux, Tel. 05 56 81 51 02,

Le Pressoir d'Argent, 2-5 Place de la Comédie, 33000 Bordeaux, Tel.05 57 30 43 04

Le 7ème Péché, 65 Cours de Verdun, 33000 Bordeaux, Tel. 05 56 06 42 16

Le Gabriel, 10 Place de la Bourse, 33000 Bordeaux, Tel. 05 56 30 00 80,

Le Chapon Fin, 5 Rue Montesquieu, 33000 Bordeaux, Tel. 05 56 79 10 10

Wir wünschen allen Lesern, die eines oder mehrere der von uns aufgelisteten Restaurants aufsuchen, dass sie dies mit großer Zufriedenheit tun, doch können wir keine Garantie dafür übernehmen, dass die Michelinsterne so justiert sind, das alle Gourmets dabei auf ihre Kosten kommen.

(St. Hilarion: Guide Michelin : la carte de tous les restaurants étoilés de la région  in : SUD OUEST, 18. Febr. 2013, 18.16h, Internet-Ausg.)


Erosion in Carcans

In Carcans gibt es, wie überall am Atlantik, wo sich Sommergäste in die Fluten stürzen, Aufsichten an den Stränden, und für die auch Häuschen oder Hütten, die meist so platziert werden, dass sie einen guten Blick auf das Strandgeschehen ermöglichen. Wie nahe man bei deren Errichtung an die Dünenkante herangehen kann, hängt von vielen Faktoren ab. Auch in Carcans. Dort musste 2010 ein altes Gebäude ersetzt werden, das nach 30 Jahren so nahe an den Dünenrand geraten war, dass es gefährlich wurde. Dabei setzte man das neue Gebäude ein wenig zurück. Die jüngsten hohen Fluten haben jedoch gezeigt, dass man dabei zu wenig zurückgegangen ist, denn jetzt steht die Hütte näher an der Dünenkante als der Vorgängerbau im jahre 2010. In Carcans fragen sich viele Bürger, ob da die Stadtverwaltung falsch geplant hatte. Die Verantwortlichen antworten, man habe sich an dem Verlauf der Erosion in den letzten 30 Jahren orientiert und einen  diesen Werten angemessenen Sicherheitsabstand gewählt. Die Diskussionen über Verantwortlichkeiten sind letztlich wenig ergiebig angesichts des offensichtlichen Handlungsbedarfs. Der Bürgermeister hat erklärt, man wolle das tun, was zur Rettung des Gebäudes erforderlich sei. Wenig Zweifel bestehen bei den Beteiligten aber daran, dass das gegenwärtige Gebäude der Strandsicherung in Carcans keine 30 Jahre alt werden wie der Vorgängerbau.

(J. Lestage : Carcans : le poste de secours a pris une claque in : SUD OUEST, 16. Febr. 2013)


Verkehrssicherheit

Das Komitee für die Sicherheit auf den Straßen des Départements Gironde hat auf seiner letzten Sitzung eine Unfallbilanz für das Jahr 2012 gezogen. Das Ergebnis ist wenig erfreulich, denn es gab im vergangenen Jahr mehr Verkehrstote als im Vorjahr (2011: 82 Tote, 2012: 94). Bei den Unfallursachen steht der Alkohol mit 31% immer noch an der Spitze, gefolgt von Geschwindigkeitsverstößen (26%). Um hier zu Verbesserungen zu kommen, will die Präfektur ansetzen bei vorbeugenden Maßnahmen, wobei besonders jugendliche Verkehrsteilnehmer sensibilisiert werden sollen für die Gefahren des Fehlverhaltens auf den Straßen. Daneben wird aber die bisherige Linie der massiven Maßnahmen gegen Übertretungen der Straßenverkehrsordnung beibehalten. Und hier liefert die Technik neue Geräte, die Verkehrssündern immer weniger Chancen lassen. So werden zunehmend mehr Radargeräte aufgestellt, die zwischen PKW und LKW unterscheiden können und je nach der jeweils zulässigen Geschwindigkeit Fehlverhalten registrieren. Daneben werden Radargeräte entwickelt, die die Geschwindigkeit von Fahrzeugen zwischen verschiedenen Messpunkten feststellen und ggfs. registrieren und weiterleiten. Damit sollen Autofahrer ermittelt werden, die nur an den Radargeräten brav und vorschriftgemäß vorbeifahren, danach aber wieder kräftig aufs Gas treten. Es gibt also immer mehr Argumente dafür, zur Entlastung der Urlaubskasse so zu fahren, dass keine zusätzlichen Kosten entstehen.

(Fl. Moreau : Sécurité routière : toujours plus de radars en Gironde, in : SUD OUEST, 15. Febr. 2013)


Triathlon in Hourtin

Im Jahr 1993 wurde der letzte Triathlon-Wettbewerb in Hourtin veranstaltet. Damals siegten Benjamin und Jerôme Sanson. In diesem Jahr will Benjamin Sanson die lange unterbrochene Tradition wiederaufleben lassen und Anfang Juni einen Langstrecken-Triathlon organisieren : 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Lauf. Die Vorbereitungen sind so weit gediehen, dass die Durchführung des Ereignisses gesichert ist. Ein großer Teil der Kosten für die Verpflegung der Teilnehmer wird von der Firma Leclerc in Lesparre übernommen. Rund 200 Freiwillige haben sich auf den Aufruf der Veranstalter hin gemeldet, um die vielen kleinen und großen Hilfsleistungen zu erbringen, ohne die eine Veranstaltung dieser Art nicht vonstatten gehen kann. Die Veranstalter sind vorsichtig in ihren Erwartungen, sie hoffen auf rund 100 Teilnehmer für die erste Auflage, der, so hoffen sie, weitere folgen sollen. Immerhin wird der Triathlon in Hourtin nach Nice, Embrun, Vichy und Saint-Jean-de-Luz der fünfte sein, der in Frankreich veranstaltet wird.

(y. camboulives : Le triathlon revient à Hourtin en mode XXL, in : SUD OUEST, 15. Ferb. 2013)

 


Dünenprobleme

Der Ort La-Teste-de-Buch am Bassin von Arcachon hat ein Problem, das heute selten geworden ist, vor wenigen Jahrhunderten aber im Médoc weit verbreitet war: es hat zu tun mit der Dune du Pyla (oder Pilat), der größten Wanderdüne Europas und die wandert immer noch, fünf bis sechs Meter pro Jahr. Schwierig wird es, wenn am Fuß der Düne und in Wanderungsrichtung Einrichtungen bestehen, die nur funktionieren, wenn sie nicht vom Sand zugedeckt werden. Die fünf Campingplätze an der Dune du Pyla werden in absehbarer Zeit aber vom Sand überrollt werden, und deshalb macht man sich in der Gemeindeverwaltung Gedanken darüber, wie man den in ihrer Existenz bedrohten Campingplätzen zu Hilfe kommen kann. Konkrete Programme bestehen noch nicht, aber man hofft davon profitieren zu können, dass die Gemeinde in ein frankreichweites Pilotprogramm aufgenommen wurde, in dem fünf Gemeinden präsent sind, die sich übermächtigen Naturgewalten ausgesetzt sehen, darunter vier Kommunen, die von der Küstenerosion bedroht sind und eben La-Teste-de-Buch, wo die Bedrohung von einer wandernden Düne ausgeht.

(S. Menet: Bassins d'Arcachon : comment reloger les campings ensevelis par la dune ?, in : SUD OUEST, 12. Febr. 2013)

Mehr zur Dune du Pyla: Klick


Ikea Bordeaux – Wiedereröffnung

Nach 22 Monaten und Kosten von 37 Mio Euro ist das Einrichtungskaufhaus Ikea in Bordeaux nach umfangreichen Um- und Ausbauarbeiten wieder eröffnet worden. Das erste Ikea-Kaufhaus war 1990 in Bordeaux gestartet und hatte seitdem stetig steigenden Zuspruch erfahren für ein Geschäftskonzept, das bis dahin in Frankreich nicht bekannt war. Nach dem Umbau stehen 30.000 m² Geschäftsfläche zur Verfügung, vorher waren es 9.000 m². Vergrößert wurde die Zahl der eingerichteten Musterräume und auch der Selbstbedienungsbereich. Um des erwarteten Käuferandrangs Herr werden zu können, wurde auch die Zahl der Kassen auf 39 (vorher 30) erhöht. Ganz im Trend liegen die auf dem Dach montierten Sonnenkollektoren, die 60% des in dem Ikea-Gebäude verbrauchten Warmwassers erzeugen sollen. Demnächst kommt noch ein umfangreicher Bereich mit Photovoltaik-Elementen für die Stromerzeugung hinzu. Auch hier zeigt sich aber, dass es im Leben nur wenig gibt, das nicht seinen Preis hat: Der Weg durch das Labyrinth des Kaufhauses dauert noch länger als vorher, für Einkaufsmuffel bestimmt keine angenehme Feststellung.

(J.R.: Ikea triple de volume à Bordeaux-Lac in SUD OUEST, 14. Febr. 2013)

 


Foire aux vins 2013

Am letzten Mittwoch fand in Lesparre die Jahresversammlung des Trägervereins der Foire aux vins statt. Hauptpunkt der Tagesordnung war die diesjährige Ausgabe des Ereignisses, das seit Jahren immer zahlreichere Besucherscharen anzieht. Um diesen Aufwärtstrend zu verstärken, wurde für dieses Jahr die Veranstaltung auf die Zeit vom 9. bis 11. August gelegt, weil dieses Datum  erwarten lässt, dass mehr Sommergäste kommen werden. Das Fest wird auch in diesem Jahr am Fuß des Tour de l’Honneur stattfinden. Für den Freitag ist eine Abendveranstaltung geplant, zu der attraktive Künstler engagiert werden, deren Namen allerdings noch unter Verschluss gehalten werden. Nicht erfolgreich gewesen sind Bemühungen, wieder den kleinen treckerbespannten Zug zu mieten, der in den Vorjahren von den Besuchern gut angenommen worden war. Die Besitzer dieses Zuges haben das Gefährt verkauft, so dass es nicht mehr verfügbar ist. Eine Anregung, die Stadt Lesparre möge einen derartigen Zug anschaffen und an Interessenten von Fall zu Fall vermieten, wurde vom Bürgermeister ohne Kommentar notiert, was ja auch eine Stellungnahme ist.

(S. Dubost : La Foire cherche un petit train touristique, in : SUD OUEST, 12. Febr. 2013)


Harter Monat für Bahnreisende

Die Bahnstrecke von Bordeaux nach Le Verdon genießt nicht den Ruf besonderer Kundenfreundlichkeit. Zu oft verspäten sich Züge oder fallen gar ganz aus, als dass diejenigen, die auf die Bahn angewiesen sind, allzu freundliche Gefühle für diesen Verkehrsträger entwickeln könnten. Die SNCF bemüht sich, diesem Zustand entgegenzuwirken, indem sie die Stecke einer gründlichen Revision unterzieht. Das soll bis zum 15. März geschehen und vor allem die Oberleitung betreffen, deren schadhafte oder sanierungsbedürftige Teile durch neue ersetzt werden sollen. Ebenso werden rund 6.000 Betonschwellen ausgetauscht und die gesamte Bahntechnik überprüft. Für die Nutzer der Strecke bedeutet dies, dass während der Bauphase, deren Ende für den 15. März erwartet wird, zwischen 9.30h und 16.30h der gesamte Zugverkehr ruht. Beruhigend für die Berufstätigen, dass morgens und abends der Zugverkehr ohne Beeinträchtigungen verlaufen soll. Er soll es zumindest, ob das gelingt, wird abzuwarten sein.

Für weitere Auskünfte: TER Aquitaine Tel.  0 800 872 872 und http://www.ter-sncf.com/Regions/Aquitaine/fr/Default.aspx

(L. Le Cor: Un mois de travaux sur Bordeaux-Le Verdon in: SUD OUEST, 12. Febr. 2013)



Hoher Koeffizient und schwerer Seegang

Der extrem hohe Koeffizient (106) am Montag, 11. Februar, hat an der Küste bei L’Amélie der Dünenpartie zu Füßen des schon seit längerem besonders bedrohten Hauses hinter dem enrochement wieder schwer zugesetzt. Zum Zeitpunkt des Fluthöchststandes gegen 16.00h schlugen Brecher wiederholt über die Bohlenwand am Fuß der Düne, die dadurch weiter geschwächt wurde, so dass der Streifen, der das oben stehende Haus von der Dünenkante trennt, immer schmaler wird. Vergleichsweise glimpflich ging es hingegen für das Appartementhaus Le Signal in Soulac ab, wo der zum Schutz angeschüttete Sandwall die Wellen davon abhielt, den Dünenfuss weiter zu schwächen.

Mehr mit zwei kurzen Videosequenzen:

http://www.sudouest.fr/2013/02/11/soulac-33-vagues-et-grosses-marees-rongent-la-cote-963570-2964.php

(J. Lestage : Soulac (33): vagues et grosses marées rongent la côte, in : SUD OUEST, 12. Febr. 2013)

Mehr Bilder zu dem bedrohten Haus bei l’Amélie: Klick


Überschwemmungen und Lawinengefahr

Nach den ergiebigen und langdauernden Niederschlägen der letzten Tage besteht im Südwesten Frankreichs vielerorts die Gefahr von Überschwemmungen. In Bordeaux standen am Montag die Quais zum Zeitpunkt der Flut unter Wasser. In Quinsac, nahe bei Bordeaux, trat die Garonne beim Höchststand der Flut über die Ufer. Überschwemmungen werden auch gemeldet aus den Départements Dordogne und Landes. Im Bereich der Pyrenäen besteht Lawinengefahr, es wurden Warnungen, teilweise für die höchste Alarmstufe ausgegeben.

(SUD OUEST, 12. Febr. 2013)

Bilder dazu:

http://www.sudouest.fr/2013/02/12/la-garonne-deborde-963901-2780.php

 http://www.sudouest.fr/2013/02/12/la-gironde-craint-le-debo-rdement-963899-3058.php

 


Neues von den Carrelets

Zwischen dem Zusammenfluss von Garonne und Dordogne am Bec d’Ambès und der Girondemündung gibt es zwischen  400 und 450 Carrelets, auf Stelzen stehende Fischerhütten am Ufer der Gironde, die manchmal auch nur schlicht cabanes genannt werden. Die Eigentümer dieser Hütten haben sich in einem Verein, der Association des cabaniers du Médoc, zusammengeschlossen, der demnächst mit den Behörden des Port Autonome de Bordeaux verhandeln wird, um die von der Hafenverwaltung bei einer jüngst durchgeführten Inspektion der Hütten bemängelten Unregelmäßigkeiten aus der Welt zu schaffen. Die Vereinsführung zeigt sich bemüht, bestehende Differenzen mit der Hafenleitung auszuräumen. Dabei wird betont, der Unterhalt der Carrelets, für die übrigens, da sie auf öffentlichem Grund stehen, jährlich 178 Euro an die Hafenverwaltung zu zahlen sind, leiste einen tourismuswirksamen Beitrag zur Bewahrung traditioneller Formen des Fischfangs. Der hat zwar seit dem Rückgang der Fischbestände in der Gironde erheblich an Bedeutung verloren, doch scheint es so zu sein, dass die bereits seit geraumer Zeit bestehenden Schutzmaßnahmen z. B. für Störe langsam Erfolge zeigen. Für Störe gilt allerdings ein absolutes Fangverbot Als nächstes Ziel strebt der Verein an, dass die Carrelets als Teil des regionalen Kulturerbes eingestuft werden, damit vielleicht sogar öffentliche Mittel erreichbar werden für deren Erhaltung.

(J. Lestage : Médoc : les pêcheurs veulent faire classer les carrelets, in : SUD OUEST, 8. Februar 2013)

Bilder von Carrelets gibt es hier: Klick


Erosion in Lacanau

Das Problem der Erosion ist an den Küsten des Médoc ein Phänomen, das mancherorts stärker, an anderen Stellen hingegen schwächer ausgeprägt ist. Lacanau gehört, sehr zum Leidwesen der Betroffenen, zu den Zonen der Küste, in denen die Kräfte des Meeres besonders nachhaltig wirken und Sand abtragen, durch dessen Verschwinden die Dünen reduziert und bebaute Zonen bedroht werden. Dem will man jetzt begegnen, indem man in einem Pilotprojekt Strategien erarbeitet, die Wege aufzeigen sollen, mit denen die Folgen der Erosion soweit wie möglich abzumildern sind. Die Hauptarbeiten bei dieser Suche nach Handlungsmöglichkeiten wird von einem Ingenieurbüro geleistet. Die von den Experten vorgelegten Teilergebnisse sollen beständig von einer Kommission, die von der Gemeinde Lacanau eingesetzt wird, begleitet werden, wobei eine Aufgabe dieser Kommission darin bestehen wird, die Öffentlichkeit mit den erarbeiteten Ergebnissen vertraut zu machen und dabei Gelegenheit zu geben für Stellungnahmen und Anregungen. Das Projekt, das jetzt angestoßen wird, ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Danach hofft man, mehr zu wissen und über gesicherte Erkenntnisse zu verfügen, die in die städtebauliche Planung von Lacanau eingehen sollen.

(J. Lestage: Érosion : deux ans pour définir une stratégie, in : SUD OUEST, 6. Febr. 2013)

 


Kein Kreisverkehr bei Le Verdon

Der Bürgermeister von Le Verdon korrigierte die Ankündigung, dass bei Les Huttes ein neuer Kreisverkehr auf dem Boden seiner Gemeinde errichtet werde. An der Stelle, an der die Straße von Soulac auf die RD 1215 trifft, sind zwar Straßenbauarbeiten vorgesehen, sie werden aber anders ausfallen als jüngst gemeldet. Tatsächlich wird eine neue Fahrspur für Linksabbieger eingerichtet, die den nach Soulac fahrenden Fahrzeugen bessere Sichtverhältnisse vor dem Verlassen der RD 1215 verschaffen soll. Der bei Cissac angekündigte neue Kreisverkehr wird aber gebaut, er ist von der Richtigstellung des Bürgermeisters von Le Verdon nicht betroffen.

(J. Lestage: « C'est un tourne-à- gauche aux Huttes », in : SUD OUEST, 8. Febr. 2013)


Rückkehr eines Wasserräubers

Fischotter sind an das Leben im Wasser angepasste Marder, die eine Körperlänge von bis zu 90 cm erreichen können und dann noch einen bis zu 40 cm langen Schwanz haben. Eigentlich also keine Winzlinge, so dass man denkt, man müsste sie dort, wo sie leben, entdecken und beobachten können. Das gelingt aber nur höchst selten, weil die Tiere vorwiegend nachtaktiv sind und zudem überaus scheu und vorsichtig. Dennoch hat man festgestellt, dass im Médoc in jüngster Vergangenheit die Zahl der Fischotter zugenommen hat. Man weiß das aus gelegentlichen Beobachtungen, vor allem aber, weil immer wieder Fischotter auf den Straßen zu Tode kommen und damit die Existenz ihrer Artgenossen belegen. Regelmäßige Beobachtungen werden aus dem Naturschutzgebiet von Cousseau gemeldet, aber auch an mehreren anderen Stellen des Médoc ist ihre Gegenwart nachgewiesen worden.

Die Tiere waren auch in Frankreich vom Aussterben bedroht, sie sind aber seit 1981 unter Naturschutz gestellt. Zu diesem Zeitpunkt schätzte man die Zahl der noch lebenden Fischotter in Frankreich auf kaum 1000. Inzwischen hat sie deutlich zugelegt, nachdem Anfang der 90er Jahre an mehreren Stellen Auswilderungen vorgenommen worden sind. Dabei scheint das Médoc besonders dort, wo Wald, Feuchtgebiete und Wasserflächen zusammentreffen, den Vorlieben der Fischotter in besonderer Weise zu gefallen.

(J. Lestage: La loutre plus présente dans les étangs du Médoc, in : SUD OUEST, 7. Febr 2013)

Mehr zum Naturschutzgebiet von Cousseau: Klick


Handlungsbedarf am Pont de Pierre

Der Pont de pierre in Bordeaux ist ein Bauwerk der besonderen Art, er wurde 1822 fertiggestellt und dem Verkehr übergeben und stellte damals die einzige Brücke in Bordeaux dar. Und er blieb es mehr als ein Jahrhundert lang, wozu sicher auch die technischen Probleme beitrugen, die sich für Brückenbauten in diesem Bereich der Garonne ergaben. Auch diese Brücke kommt aber in die Jahre und muss den Belastungen, denen sie durch den immer weiter ansteigenden Verkehr ausgesetzt ist, Tribut zollen. Jüngste Messungen haben ergeben, dass sich die Brücke senkt, um ca. 1,5 Millimeter pro Jahr. Nicht unmittelbar bedrohlich, aber ein Zustand, der zu schweren Schäden führen könnte, wenn nicht gehandelt wird. Das soll ab 2014, vielleicht auch erst 2015 geschehen, wenn nicht ein unvorhergesehener Notfall eintritt. Die Brücke ruht auf Pfeilern, deren Unterkonstruktion aus Kiefernstämmen besteht, pro Pfeiler 220 Stück, die bis zu 10 m eingerammt wurden in den Grund der Garonne. Die Stämme sind in gutem Zustand, aber die sie umgebende Packlage aus Schotter und Felsbrocken hat sich durch die Strömung des Flusse gelockert und muss daher konsolidiert werden. Erste Maßnahmen dieser Art wurden schon nach 1996 durchgeführt, als die Fundamentierungen von sieben Brückenpfeilern aufgefrischt und verstärkt wurden. Jetzt wird über hochempfindliche Sensoren jeder einzelnen Pfeiler überwacht, und daraus resultieren dann die Daten, die zu den Entscheidungen für die an der Brücke durchzuführenden Arbeiten geführt haben.

 (J.-P. Vigneaud : Bordeaux : le pont de pierre s'enfonce, des travaux à prévoir, in : SUD OUEST, 5. Febr. 2013)

 

Mehr zur Geschichte des Pont de Pierre : Klick


Neues von der RD 1215

Die RD 1215, vormals N 215, ist die Hauptachse für den Straßenverkehr in das Médoc. Für viele ist sie jedoch auch eines der Hauptprobleme der schlechten Anbindung des Médoc und demzufolge Ursache mancher Nachteile für die Region. Der Verein Survivre sur la 1215 kämpft seit seiner Gründung im Jahre 1999 für den Ausbau der RD 1215, doch kann er mangels eigener bedeutender Mittel nicht viel mehr tun, als die Aufmerksamkeit der Politiker auf diese Straße lenken und Bereiche aufzeigen, in denen Verbesserungen besonders dringlich erscheinen. Verständlich, dass man erfreut reagierte auf die kürzlich erfolgte Ankündigung der Abgeordneten des Médoc, Pascale Got, die bekannt gab, dass in diesem Jahr zwei neue Kreisverkehre auf der RD 1215 angelegt werden, einer bei Cissac, der andere bei Le Verdon. Der Verein bleibt aber seiner Linie treu und zeigt weitere Potentiale auf für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Durchlässigkeit der RD 1215. Man setzt dabei namentlich auf den Bau weiterer vierspuriger Abschnitte, die zunächst an drei Stellen gebaut werden sollten: zwischen Arsac und Castelnau, Saint-Laurent und Saint-Germain-d'Esteuil und zwischen Queyrac und Le Verdon. Ob und wann aus diesem Anliegen Konkretes wird, ist derzeit noch nicht absehbar, aber machmal kommen Dinge doch schneller als zuvor geglaubt, wie etwa bei den beiden neuen Kreisverkehren zu sehen.

(J. Lestage: RD 1215 : « Après le volet sécurité, le volet fluidité », in : SUD OUEST, 5. Februar 2013)


Reiche und Superreiche im Weinbau

Seit der amtierende Président de la République die (immer noch in der Schwebe befindliche) Idee der Besteuerung zu 75% der Leute mit Einkommen über 1 Mio Euro aufgebracht hat, tut sich einiges in Frankreich. Da gibt es einerseits solche, die wie Obelix, der zwar als stark, aber nicht so sehr als Intellektueller gilt, ihren steuerlichen Wohnsitz ins Ausland verlegen und dann gibt es andere, die so tun, als ob sie das nur wenig anginge. Davon gibt es auch im Médoc einige, wenigstens, wenn man die Liste der Besitzer der Weingüter der Region mit der Rangliste der größten Vermögen in Frankreich vergleicht. Dann stellt sich heraus, dass so mancher Superreiche auch ein meist nicht kleines Château in Sichtweite der Gironde sein eigen nennt.

An oberster Stelle rangiert danach François Pinault samt Familie, Platz 6 der Rangliste der Superreichen, dem das Château Latour bei Pauillac gehört. Folgt Pierre Castel, 7. in der Reichenskala, mit seiner Familie Eigner einer ganzen Sammlung von Châteaux: Arcins, Barreyres, Tour Prignac ebenso wie 50 % der Châteaux Beaumont und Beychevelle. Der nächste Platz geht an Alain Wertheimer, 8. in der Reichenskala, Besitzer des Château Rauzan-Ségla. Danach kommt Benjamin de Rothschild samt Familie, 14. der Reichenskala und Besitzer des Château Clarke (Listrac-Médoc). Der Name Rothschild taucht noch zweimal auf: Philippine de Rothschild und Kinder als Eigentümer der Châteaux Mouton Rothschild, Armailhac und Clerc Milon. Und Eric de Rothschild und Familie, die das Château Lafite-Rothschild besitzen.

In der Rangliste der französischen Superreichen haben die ersten fünf Plätze keine Weingüter im Médoc, aber auch hier kann man sich fragen, ob man das wirklich wissen muss.

(D. Barret: Les millionnaires du vignoble médocain, in : Le Journal du Médoc, 18. Jan. 2013 und : http://www.challenges.fr/classements/fortune/)

 


Gemmage – erste Bilanz

Das früher in den walbestandenen Regionen des Médoc heimische sammeln von Kiefernharz (gemmage) war in den 90er Jahren zum Erliegen gekommen, vornehmlich weil die ausländische Konkurrenz kostengünstiger anbieten konnte. Seit einem Jahr läuft allerdings in der Nähe von Le Porge ein Pilotprojekt, das prüfen soll, ob mit veränderter Technik und neuen Ideen auch in Frankreich wieder Kiefernharz zu wettbewerbsfähigen Kosten gewonnen werden kann. Über den auf einer Fläche von 50 ha durchgeführte Versuch wurde jetzt vor interessierten Waldbesitzern berichtet, bei denen die Hoffnung besteht, über die Sammlung von Kiefernharz ein Zubrot zu ihren Einnahmen zu gewinnen. Nach den bisherigen Erfahrungen besteht kein Anlass zu Euphorie, denn es gibt noch einige technische Probleme zu lösen. Allerdings gibt es angesichts der jährlich nach Frankreich eingeführten Harzprodukte in der Größenordnung von 140 Mio Euro und der Zunahme dieser Importe um zuletzt 47% die Erwartung, dass aus dem Versuch bei Le Porge ein ausbaufähiger Neuanfang für die Harzgewinnung im Südwesten Frankreichs entstehen wird.

(M. Mao: Gemmage : un premier bilan, un an après, in : SUD OUEST, 01. Febr. 2013)

Mehr zur traditionellen Harzgewinnung: Klick


Über 10.000 Besucher

Der Leuchtturm von Richard hat eine interessante Geschichte. Eigentlich gäbe es ihn wohl gar nicht mehr, wenn nicht Anfang der 80er Jahre Jugendliche aus Jau-Dignac auf das damals seit über 30 Jahren außer Dienst gestellte und dem Verfall preisgegebene Bauwerk aufmerksam geworden wären und festgestellt hätten, dass der Leuchtturm keine Chance hatte zu überleben, wenn nicht schnelle und gründliche Restaurierungsmaßnahmen ergriffen würden. Zu diesem Zweck wurde ein Verein gegründet, der dafür sorgte, dass der Leuchtturm restauriert und als Museum hergerichtet wurde. Seit 1992 ist er für Besucher geöffnet, die trotz der umständlichen Anfahrt immer zahlreicher kommen. 2012 waren es 12.000. Dabei gibt es ein Problem, das durch die Baulichkeiten bedingt ist: Es können immer nur höchstens fünf Besucher auf die Aussichtsplattform aufsteigen. Schade, denn das ist das eigentliche Glanzlicht eines Besuchs beim Phare de Richard. Aber auch hier gibt es eine Empfehlung: Kommen Sie dann, wenn andere es nicht oder noch nicht tun.

(M. Cagni : Médoc : le phare de Richard accueille plus de 10 000 visiteurs par an, in : SUD OUEST, 28. jan. 2013)



Gironde-Mündung

Die Einfahrt in die Gironde gehört zu den schwierigeren Aufgaben, die es in der Seefahrt zu bewältigen gibt. Ursache sind vor allem die Strömungen, die permanent dafür sorgen, dass die Lage der Sandbänke sich ändert und damit der Verlauf der Fahrrinnen, die die Schiffe einhalten müssen. Die hier besonders wichtige Westpassage hat eine Wassertiefe von maximal 11,5 m, doch kann  sie nur im Zickzack angesteuert werden. Und das tun jährlich um die 1500 Schiffe. Damit die Fahrrinne praktikabel bleibt, sind regelmäßig und groß angelegte Baggerarbeiten erforderlich, bei denen pro Jahr um die 500.000 m³ Sand bewegt werden. Die beträchtlichen Kosten, die dabei entstehen, werden vom Grand Port maritime de Bordeaux (GPMB) getragen, wo man aus verständlichen Gründen nach Möglichkeiten sucht, die diese Situation verbessern. Seit 2004 laufen umfangreiche Studien, die sich nunmehr zu einem konkreten Maßnahmenkatalog verdichtet haben. Zentrale Idee  ist dabei die Schaffung eines neuen direkten Zugangs in die Gironde, der auf einer Länge von 3,5 km mit einer Fahrrinnentiefe von 15 m geschaffen werden soll. Die Kosten für diese Maßnahem werden auf etwa 10 Mio Euro veranschlagt, wobei erwartet wird, dass die durch den neuen Zugang veränderten Strömungsverhältnisse in der Gironde die Versandungstendenzen reduzieren werden.  Ein unerwarteter Nebeneffekt dieser Baggerarbeiten ergibt sich durch die riesigen Mengen der dabei zu bewegenden Sandmassen. Die sollen zur Stabilisierung der besonders durch die Erosion gefährdeten Küstenstreifen bei Soulac und Le Verdon verwendet werden und damit ein Problem lösen, dessen man nur schwer Herr werden kann. Die Erosion in diesem Bereich verschlingt pro Jahr etwa drei Meter Düne, an manchen Stellen sogar sechs.

(J. Lestage : Estuaire de la Gironde : l'embouchure redessinée, in : SUD OUEST, 28. Ja. 2013)



März 2013

Kreuzfahrtschiffe in Le Verdon

Der Tiefwasserhafen von Le Verdon wird mehr oder weniger regelmäßig von Kreuzfahrtschiffen angelaufen, die dort meist nur für wenige Stunden festmachen, um ihre Passagiere ins Médoc ausschwärmen zu lassen. Das hinterlässt bei den Gewerbetreibenden der besuchten Gemeinden gern gesehene Spuren in den Kassen, bei den Kreuzfahrttouristen aber in der Regel den Eindruck, dass der Hafen von Le Verdon nichts bietet, was irgendwie mit dem Begriff Attraktivität verbunden werden könnte. Das soll sich jetzt ändern, zumindest wenn es nach dem Willen des Gemeindeverbandes Pointe du Médoc geht. Ausgangspunkt ist die Nachricht, dass im letzten Jahr vier geplante Besuche von Kreuzfahrtschiffen gestrichen worden sind, weil die Veranstalter angesichts des Mangels an touristengerechten Angeboten im Hafen nicht bereit waren, hohe Gebühren zu zahlen und am Ende nur unzufriedene Passagiere zu haben.

Um den Hafen von Le Verdon tourismusfreundlicher zu machen, will man nun vor allem dafür sorgen, dass mehr und zügiger verkehrende Busse für Ausflüge in das Médoc bereit stehen. Ferner sollen mehr Angebote  vorbereitet werden für Fahrten in die nähere Umgebung des Hafens, mit Fahrrädern z.B., eine Option, für die es noch überhaupt keine Ansätze gibt. Weitere Ziele könnten Ausflüge  nach Meschers, zum Leuchtturm von Cordouan etc. sein. Nicht zuletzt soll auch an die Passagiere gedacht werden, die nicht an den Exkursionen teilnehmen, etwa die Hälfte der  Kreuzfahrttouristen. Dazu muss vor allem die Atmosphäre des Hafens aufgefrischt werden, die bislang rein auf den Umschlag von Containern ausgerichtet ist (falls die Kräne nicht en panne sind). Bei allen diesen Plänen muss der Besitzer des Hafengeländes, der Autonome Hafen von Bordeaux, mitziehen, und da ist wohl Skepsis angesagt angesichts der bisher geringen Bereitschaft, auch nur kleinere Summen in das Gelände von Le Verdon zu stecken.

(M. Caporal : Le Verdon : les croisiéristes à choyer, in : SUD OUEST, 26. März 2013)

 


Volotea in Mérignac

Die seit zwei Jahren bestehende spanische Billigfluglinie Volotea ist auf Expansionskurs. Dazu gehört unter anderem, dass jetzt in Bordeaux-Merignac eine feste Basis eingerichtet wird, an der zwei Flugzeuge der Gesellschaft  stationiert werden, das erste in diesen Tagen, das zweite im April. Dadurch entstehen in Mérignac rund 50 neue Arbeitsplätze. Für die Fluggäste ergeben sich durch die Stationierung der Maschinen in Bordeaux Abflugs- und Ankunftszeiten in den frühen Morgen- und späten Abendstunden, die nicht möglich wären, wenn die Flugzeuge nicht über Nacht in Bordeaux blieben. Für den Flughafen in Bordeaux-Mérignac ist die feste Ansiedlung von Fluggesellschaften mittelfristig besonders wichtig, zumal, wenn nach 2016/2017 die neue Höchstgeschwindigkeitsstrecke der Bahn in Betrieb geht, mit der man in zwei Stunden von Bordeaux nach Paris und umgekehrt gelangen kann.

Volotea bietet übrigens einen Direktflug München–Bordeaux an zu attraktiven Preisen, wenn frühzeitig gebucht wird.

(B. Broustet: La compagnie aérienne Volotea se base à Mérignac, in: SUD OUEST, 28. März 2013)

Mehr zur Verbindung München - Bordeaux: Klick


Schwund bei der Bahn

Die SNCF ist ein großes Unternehmen, und da passieren mancherlei Dinge, die es in kleineren, überschaubareren Betrieben nicht gibt. Dennoch überraschend, dass jetzt die Leitung der SNCF  eine Prämie aussetzte für Mitarbeiter, die einen der derzeit als vermisst gemeldeten 180 Güterwagen aufspüren. Die sind nämlich richtig weg, verschwunden samt Ladung, manche von ihnen schon länger. Wer es schafft, einen dieser ins Nirgendwo entfleuchten Wagen dingfest zu machen, der bekommt dafür  80 Euro als Belohnung. Die Höhe dieses Betrages lässt mancherlei Reflexion zu. Einerseits, so kann geschlossen werden, hält die Leitung der SNCF ihre Angestellten für so schlecht bezahlt, dass man sie mit 80 Euro ködern zu können glaubt, anderseits ist aber auch wohl die SNCF recht klamm, denn sonst würde sie sicher einen richtigen Anreiz setzen, um der fahnenflüchtigen Waggons habhaft zu werden. Nicht in Erfahrung zu bringen war, was geschieht, wenn eine betriebsfremde Spürnase einen flüchtigen Wagen ortet. Übrigens muss man sich sputen, denn den Finderlohn gibt es nur bis zum 12. April dieses Jahres.

(Sudouest.fr: La SNCF offre une prime aux cheminots pour retrouver des... wagons perdus, in : SUD OUEST, 26. März 2013)


Es war Plankton

Die zunächst unbekannte Verschmutzung am Strand von Lacanau, die dort am 24. März festgestellt wurde, ist, wie bereits vermutet wurde, natürlichen Ursprungs. Es handelt sich um Plankton, das unter bestimmten Bedingungen verklumpt und an die Oberfläche steigt., ein Phänomen, das bei Surfern und Fischern nicht unbekannt ist. Fischer schlagen daraus gern Profit, denn bei diesen Planktonansammlungen gibt es meist große Mengen von Meeräschen, die sich gut fangen und vermarkten lassen. Es gab jedenfalls keinen Anlass zur Befürchtung, dass irgendwelche Verschmutzungen durch Ölverbindungen verursacht worden sind. Gut so und beruhigend.

(J. Lestage: Eaux sombres à Lacanau : c’était donc du plancton in: SUD OUEST, 26. März 2013)


Etikettenschwindel

Der Wein ist für große Teile des Bordelais das Zentrum aller wirtschaftlichen Aktivitäten, weshalb dem Export eine besondere Bedeutung zukommt. Mittlerweile ist  China zum größten Importeur von Bordeaux-Weinen aufgestiegen. Jede zehnte Flasche Wein, die zur Zeit exportiert wird, geht in das Reich der Mitte. Eigentlich erfreulich. Gleichwohl hat der chinesische Markt Eigenheiten, die es anderswo nicht oder kaum gibt: es gibt Manipulationen an Etiketten und am Inhalt der Flaschen, die an Einfallsreichtum kaum zu übertreffen sind, vor allem aber das Ziel haben, Qualitäten vorzutäuschen, die in den damit beklebten Flaschen nicht anzutreffen sind. Dabei gibt es angebliche Bordeaux-Weine, in denen nicht einmal Traubensaft nachgewiesen werden kann, andere, die Herkunftsbezeichnungen verfälschen, und andere,  die hochpreisige Qualitätsweine verheißen, wo nur billige Massenware eingefüllt wurde. Die Vereinigung der Exporteure von Bordeauxweinen sieht diesem Treiben nicht tatenlos zu, sondern arbeitet aktiv an der Aufdeckung von Fälschungen. Mittlerweile findet auch in China ein Umdenken satt. Was früher nicht einmal als Kavaliersdelikt angesehen wurde, wird zunehmend zum Gegenstand strafrechtlicher Verfolgung. Die französische Exporteursvereinigung hat inzwischen in 188 Fällen Klage eingereicht, davon sind inzwischen schon in sechs Fällen Verurteilungen durch chinesische Gerichte erfolgt.

(C. Compadre, Vins : face à la contrefaçon en Chine, la lutte des Bordelais s'intensifie in: SUD OUEST, 26. März 2013)


Pont Chaban-Delmas

Der neue Pont Chaban-Delmas in Bordeaux ist eigentlich dazu bestimmt, dem Verkehr innerhalb von Bordeaux zu dienen, indem er eine neue Verbindung zwischen Bacalan und Bastide schafft. Als am letzten Wochenende der Pont d’Aquitane gesperrt war, haben viele Autofahrer eine Ausweichroute über den Pont Chaban-Delmas probiert. Und das war gar nicht gut, denn die Brücke war schnell verstopft und es dauerte quälend lange, bis man sie überquert hatte. Ein Teil der Verzögerungen geht sicher auf das Konto der noch nicht optimierten Zu- und Abfahrtwege zum Pont Chaban-Delmas, aber das wird sich nicht schnell ändern, so dass zu empfehlen ist, den Pont Chaban-Delmas nur für den innerstädtischen Verkehr über die Garonne zu nutzen.

(Bordeaux : le pont Chaban-Delmas complètement saturé par la circulation, in : SUD OUEST, 25. März 2013, 9.22h. Internet-Ausg.)


Strandverschmutzung in Lacanau

Am Strand von Lacanau wurde in den Nachmittagsstunden des 24. März ein Belag auf dem Wasser entdeckt, der durch seine Konsistenz und üble Gerüche alarmierte. Neben der etwa 60 m² großen verschmutzten Fläche wurden Teerkugeln auf dem Strand festgestellt, die offenbar in Zusammenhang mit den angeschwemmten Rückständen standen. Die von dem Vorfall in Kenntnis gesetzte Préfecture maritime hat inzwischen festgestellt, dass es sich bei den angeschwemmten Substanzen nicht um Kraftstoffrückstände handelt. Möglicherweise ist der Ursprung der Verschmutzung natürlicher Art. Genaueres ist noch nicht bekannt. Angesichts der geringen Ausdehnung der Verschmutzung wurde der Strand nicht gesperrt.

(Sudouest.fr.: Pollution en Gironde sur la plage de Lacanau, in : SUD OUEST, 24. März 2013, 18.54h, Internet-Ausg.)


Golf und Nachwuchs

Man kann über Golf als Sport dieses und jenes sagen, aber es bleibt kein Zweifel daran, dass sich Golfaktivitäten an der frischen Luft abspielen, was ja an sich gesund ist. Von diesem Gedanken ausgehend machen die Golfclubs in Lacanau, insgesamt gibt es dort drei davon, seit mehreren Jahren Versuche, den Nachwuchs an diesen Sport heranzuführen. In diesem Jahr wurden dazu 14 Klassen von Schulen aus der Umgebung eingeladen, die mit über dreihundert Schülern kamen. Die Kinder haben offensichtlich Spaß am Golf, aber, so klagen Organisatoren und Betreiber der Golfanlagen, so richtig dauerhaft wird diese Verbindung nur selten. Durchschnittlich nur fünf Jugendliche treten pro Jahr als Mitglieder in die Golfclubs ein, obwohl, so wird betont, für sie die Kosten recht gering sind. Für einen Jahresbeitrag von 250 Euro werden ihnen 25 Golfstunden geboten, dazu wird das Material gestellt, und die Jugendlichen können  die drei Golfanlagen in Lacanau kostenlos nutzen. Aber, so scheint es, um sich richtig dem Golf zu verschreiben, muss noch etwa dazukommen.

(J.Lestage: in: SUD OUEST, Le club des petits golfeurs, in : SUD OUEST, 23. März 2013)


Port Médoc

Bei Port Médoc läuft es immer noch nicht richtig rund. Im letzten Jahr wurde im Vergleich zu 2011 14% weniger Übernachtungen gezählt. Schuld daran war nicht nur das streckenweise wenig optimale Wetter, sondern auch die kräftige Anhebung der Gebühren für die Liegeplätze. Im neuen Jahr soll nicht alles anders, aber vieles besser werden. Dafür will vor allem ein neuer Investor sorgen, der seit kurzem Anteile an der Hafengesellschaft besitzt. Zentraler Ansatzpunkt soll die Senkung der Liegegebühren sein, die auf ein Niveau abgesenkt werden, das leicht unter dem der Konkurrenten liegt. Man hofft damit, zusätzliche Liegeplätze belegen zu können. Maximal sind das 800, von denen derzeit nur 500 vergeben sind. Immer noch unbefriedigend ist die Situation bei den auf Eis liegenden Bauvorhaben in der Nachbarschaft des Hafens, für die keine schnelle Lösung in Sicht ist.

(J. Lestage: La saison 2013 sera capitale pour Port Médoc in: SUD OUEST, 22. März 2013)



Offene Türen im Médoc

Am kommenden Wochenende werden am Samstag, 23. und Sonntag, 24. März 2013 an vielen Orten des Médoc Möglichkeiten eröffnet, Châteaux und andere interessante Sehenswürdigkeiten ohne große Formalitäten zu besuchen wie das ansonsten der Fall ist. Teilnehmen werden an dieser Veranstaltung eine große Reihe von weinproduzierenden Betrieben, die sich auf diesem Wege dem Publikum öffnen wollen und werden. Angesichts der Fülle der Adressen, die für Besucher an diesen beiden Tagen in Frage kommen, fällt die Auswahl sicher schwer, doch gibt es hier eine Entscheidungshilfe, die der SUD OUUEST in der Form eines herunterladbaren Veranstaltungskalenders zur Verfügung stellt. Wir fügen den Link an, mit dem man zu diesem Kalender gelangt und wünschen allen ein ereignis- und erlebnisreiches Wochenende.

(in: SUD OUEST, 21. März 2013)

 

Mehr: http://www.sudouest.fr/www/publicite/pdf/Liste-des-participants-par-appellation.pdf

 


Gute Nachrichten für Gaillan

Die Kirche von Gaillan hat eine interessante Geschichte, weil sie zu den wenigen Kirchen im Médoc zählt, die zumindest was den Glockenturm betrifft, die Abriss- und Neubauwelle des 19. Jahrhunderts besser überstanden hat als viele der benachbarten Gotteshäuser. Mit denen teilt sie allerdings das Schicksal, dass immer wieder Renovierungen fällig werden, die sich in Gaillan über mehrere Jahre verteilt haben. Im letzten Jahr wurden die Kirchenfenster von Fachleuten überarbeitet und, soweit erforderlich, ergänzt. In diesem Jahr soll der letzte Akt der Renovierung des Kirchturms vollzogen werden. Vieles von dem, was inzwischen erreicht wurde, wäre nicht möglich gewesen ohne die Initiativen des Vereins, der sich der Bewahrung der Kirche verschrieben hat. Seine inzwischen rund 160 Mitglieder schaffen es immer wieder, Geld aufzubringen, das dann in Restaurierungsmaßnahmen fließt. Nächstes Ziel ist es, in der Kirche eine Heizung einzubauen, von der in der Vergangenheit schon oft gesprochen wurde, doch waren andere Arbeiten immer drängender. Jetzt, so hofft man, stehen die Zeichen jedoch gut, dass in den nächsten drei Jahren die Mittel zusammen kommen, die für die Heizung gebraucht werden.

(G. Rigal : Gaillan-en-Médoc : une église plus « confort » in : SUD OUEST, 19. März 2013)



Grundwasservorräte

Vor einem Jahr waren die Experten mehr als besorgt, weil sie vermelden mussten, dass rund 50% der Grundwasservorräte in Frankreich abnehmende Tendenz, teilweise sogar mit bedrohlicher Dimension, aufwiesen. Im Frühjahr 2013 hat sich, eigentlich kaum verwunderlich nach den reichhaltigen Niederschlägen der letzten Monate, die Lage entspannt. 82% der französischen Grundwasservorkommen verzeichnen ein Niveau, das als normal oder sogar übernormal eingestuft wird. Verantwortlich für diese im ganzen beruhigende Situation sind vor allem die überreichlichen Niederschläge vom Herbst und Winter, die im Südwesten Frankreichs den 1,5fachen Wert der langjährigen Niederschlagswerte erreicht haben.

(J.-D. Renard: Les nappes phréatiques ont refait le plein dans la région, in: SUD OUEST, 19. März 2013)


Monta: Turbulenzen um das Flugfeld

Der kleine Flugplatz von Montalivet steckt in ernsten Schwierigkeiten, seitdem etwa die Hälfte der Mitglieder, darunter alle aktiven Piloten, abgewandert sind. Die meisten von ihnen sind ehemalige Mitglieder des Fliegervereins von Soulac, die, nachdem der für einige Zeit stillgelegte Flugplatz durch die Kooperation mit Royan zu neuem Leben erwacht ist, dorthin zurückkehren, wo sie sich heimisch fühlen. Der Verein in Montalivet steht unter anderem vor der Aufgabe, das vereinseigene Flugzeug zu unterhalten, das 130 Stunden pro Jahr fliegen müsste, um wenigstens die laufenden Kosten hereinzubringen. Seit 2011 gibt es in Montalivet aber keinen Ausbildungsbetrieb mehr, der ansonsten für Flugstunden gesorgt hatte. Versuche, mit dem Flugplatz von Saint-Laurent zu kooperieren, haben keinen Erfolg gehabt, so dass zur Zeit die Zukunft des Fliegervereins in Montalivet alles andere als gewiss ist.

(M. Lehot: Vendays-Montalivet : zone de turbulences, in : SUD OUEST, 18. März 2013)



Video-Überwachung in Lesparre

In Lesparre wurde im Jahre 2008 ein Videoüberwachungssystem installiert, das wesentliche Teile des Stadtgebietes vor Straftaten schützen sollte. Sollte, denn die Realität sah, wie man nun erfährt, anders aus. Als die Videokameras installiert wurden, wurde dies von einer Firma besorgt, die die pfiffige Idee hatte, die Kameras über bestehende Internetverbindungen in den Häusern, an denen die Kameras angebracht waren, mit dem Kontrollzentrum zu verbinden. Richtig gut, diese Idee, denn sie kostete fast nichts. Nicht ganz so gut war dabei, dass die Übertragungen der Videosignale über die Internetzugänge in den Häusern, die mit Kameras verziert wurden, zu erheblichen Störungen der Internetzugänge in diesen Häusern führten. Findige Bürger stellten schnell fest, dass die auftretenden Schwierigkeiten verschwanden, wenn die Verbindungen zu den Kameras unterbrochen wurden. Was dann schnell und fast überall geschah. Mit der Folge, dass die Kameras zwar an den Häusern prangten, diese aber kein Signal produzierten, das überwachend genutzt werden konnte. Folglich hatte man in Lesparre eine Reihe qualitätvoller Kameras, die zu nichts nütze waren. Wenn man sie dennoch nutzen will, müssen neue Leitungen  verlegt werden, was rund 100.000 Euro kosten würde, die nirgendwo in der Stadtkasse aufzutreiben sind. So behilft man sich damit, dass man feststellt, die Kriminalstatistik in Lesparre zeige, dass das Videosystem nicht mehr vordringlich sei. Auch eine Lösung.

(M. Lehot: Les caméras n'ont jamais vraiment fonctionné, in : SUD OUEST, 16. März 2013)

 



Einweihung des Pont Chaban-Delmas in Bordeaux

Nach fünf Jahren intensiver Planung und Bauarbeiten ist nunmehr der Pont Chaban-Delmas in Bordeaux eingeweiht worden. Damit steht den Anwohnern der Garonne im Stadtbereich von Bordeaux eine fünfte Straßenverbindung über den Fluss zur Verfügung. Die Einweihungsfeierlichkeiten boten gleich mehrere Höhepunkte, zu denen am Freitagabend ein Feuerwerrk der Extraklasse gehörte. Am Samstag lief das erste Großschiff, das französische Segelschulschiff Belem, unter dem angehobenen Mittelteil der Brücke in den Port de la Lune ein. Interessanterweise wurde das Einlaufen der Belem schon auf den Illustrationen für die Bauphasen der Brücke verwendet. Bei  der offiziellen Einweihung war der französische Staatspräsident zugegegen, was von den Einwohnern von Bordeaux als besonderes Zeichen zugunsten der Stadt genommen wurde. Und das Interesse der Bevölkerung an dem Ereignis zeigte sich in der Präsenz von zehntausenden von Schaulustigen, die nicht nur der Durchfahrt der Belem, sondern auch den Reden zur Freigabe der Brücke mit wohlwollendem Interesse folgten. 

(UM, 16. März 2013)

Bilder zur Einweihung: Klick



Katalysatoren-Schwund

Es gibt offenbar nichts, was nicht gestohlen wird, aber es gibt Dinge, die bisweilen besonders attraktiv für Diebe sind. Zur Zeit erfreuen sich Katalysatoren zur Reinigung der Abgase von Kraftfahrzeugen bei Langfingern besonderer Zuneigung. Was natürlich bei der Polizei bemerkt wird und Reaktionen auslöst. So wurde jetzt auf einem Firmengelände bei Bordeaux, auf dem zahlreiche Fahrzeuge des Unternehmens abgestellt werden, eine sechsköpfige Ganovenbande dingfest gemacht, als sie in eine sorgsam aufgebaute Falle der Polizei ging. Die Übeltäter sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Ihnen wird Bandenkriminalität vorgeworfen, und angesichts der Beweislage, sie wurden schließlich auf frischer Tat von Polizisten erwischt, ist davon auszugehen, dass sie längere Zeit die Kriminalstatistik nicht beeinflussen werden.

(Fl. Moreau : Gironde : les pots catalytiques, la nouvelle cible des voleurs in: SID OUEST, 14. März 2013)



Lesparre : Umzug des Office de Tourisme

Das Office de Tourisme Coeur Médoc in Lesparre, das lange Jahre in trauter Nachbarschaft des Finanzamtes residierte, hat demnächst eine neue Adresse an der Ecke der rue J.-J. Rousseau und place Maréchal Foch. Die Vorbereitungen für den Umzug laufen schon seit zwei Jahren, sie stehen jetzt kurz vor dem Abschluss, so dass der Betrieb in den neuen Räumlichkeiten im April aufgenommen werden kann. Alles in allem hat die Herrichtung der von der Gemeinde Lesparre unentgeltlich zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten 73.000 Euro gekostet. Dafür ist aber nunmehr ein Raumangebot verfügbar, das den gestiegenen Erwartungen an die Tätigkeit des Office de Tourisme gerecht wird und der Hôtesse d’acceuil, die seit 2011 hier arbeitet, Möglichkeiten eröffnet, die sie vorher nicht hatte.

(M. Lehot: Office de tourisme, la fin d'une époque in : SUD OUEST, 13. März 2013)

 



Mobilfunk- und Internet-Markt

Free, der vierte und zuletzt gekommene Anbieter im Bereich der mobilen Telefonie und des mobilen Internet-Zugangs in Frankreich, nutzt seit seinem Marktauftritt im Januar 2012 das Netz von Orange. Das, so haben die französischen Wettbewerbshüter nun verkündet, kann kein Dauerzustand sein. Folglich muss Free sich Gedanken machen, wie und wann ein eigenes Netz aufgebaut werden kann. Dank des Arrangements mit Orange hat Free sehr schnell einen flächendeckenden Zugriff auf den französischen Markt bekommen, was den Konkurrenten, die nicht wie Orange davon profitieren, nicht sehr genehm ist. Immerhin bescheinigt die französische Wettbewerbsbehörde, das Auftreten von Free habe den Markt positiv beeinflusst und den Wettbewerb zugunsten der Verbraucher beflügelt.

(sudouest.fr: Free devra avoir son propre réseau d'ici 2018, in SUD OUEST, 11. 03. 2013, 16.48h, Internet-Ausg.)

 



Gratis-Vergnügen

Ferien sind eine gute Einrichtung, auch wenn dabei bisweilen das Portemonnaie mehr strapaziert wird als man möchte. Im Médoc gibt es allerdings einige Möglichkeiten, Erlebnisse verschiedenster Art zu sammeln, ohne dafür zahlen zu müssen.

In Soulac kann man einen smartphone-gesteuerten Rundgang durch den Ort machen, bei dem man, von der Basilika ausgehend, die wichtigsten und ansehnlichsten Punkte der Stadt erreicht und dazu Wesentliches erfährt. Um in den Genuss dieses Angebots zu kommen, muss man sich zum Office de Tourisme (rue de la plage, 2 Min von der Basilika) begeben und ein Faltblatt erbitten, auf dem der Code enthalten ist, der die Führung per Smartphone freischaltet, gratis, nebenbei bemerkt. Ebenfalls in Soulac wird während der Winterferien ein Angebot für Kinder vorgehalten, die von 11.30h bis 12.30h und von 15.ooh bis 18.00h auf der Place George Mandel Schlitten fahren können, auch kostenfrei.

In Lacanau-Océan gibt es in der Salle L'Escoure bis zum 16. März einschließlich eine Fotoausstellung über Vietnam, während in der Mediathek Fotografien traditioneller Gewänder der Gegend zu sehen sind.

Ein Stück Weges weiter lädt zwischen den Seen von Carcans und Lacanau das Naturschutzgebiet von Cousseau zu einem Gratis-Besuch ein, für den man einige Stunden einplanen sollte.

Von Le Verdon ausgehend kann man einen 8 km langen Rundgang durch die Überreste der Befestigungs- und Bunkeranlagen an der Nordspitze des Médoc unternehmen. Ein Faltblatt mit Plan und erläuterndem Text gibt es im Verkehrsverein von Le Verdon.

Wer noch etwas Zeit hat, kann eine große Zahl von Châteaux im Médoc besuchen, die fast alle darauf warten, Besuchern ihre Produkte nahezubringen. Einen kleinen Führer für diese Unternehmung gibt es im Office de Tourisme in Lesparre und in vielen anderen Verkehrsvereinen.

(M. Lehot: Loisirs : les sorties de crise in: SUD OUEST, 9. März 2013)

 


Post in Montalivet

Nach dem Überfall vom 30. Januar wird die Poststelle in Montalivet spätestens Anfang April wieder eröffnet. Das Datum wurde von der Mairie mitgeteilt, wo man davon ausgeht, dass der Eröffnung keine  Hindernisse im Wege stehen. Bei den Arbeiten, die zur Zeit ausgeführt werden, stehen Belange der Sicherheit im Vordergrund, die verhindern sollen, dass sich ein Überfall wie der von Ende Januar wiederholen kann. Auffälligste Neuerung wird der Einbau einer Eingangsschleuse sein, die es ungebetenen Besuchern schwer macht, ungehindert in die Geschäftsräume vorzudringen. Auch für den Geldautomaten, der in der Vergangenheit manchmal nebenher von der Postangestellten aufgefüllt wurde, werden neue Standards eingeführt, zu denen vor allem gehört, dass alle Arbeiten an dem Automaten nur noch von dazu speziell ausgebildeten Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes vorgenommen werden. Die Postangestellte wird künftig nichts mehr damit zu tun haben.

(J. Lestage: Après le braquage : l'agence postale rouvre début avril, in : SUD OUEST, 6. März 2013)


Brückeneröffnung – Höhepunkte des Programms

Der neue Pont Chaban-Delmas in Bordeaux ist etwas Außergewöhnliches, und die Festivitäten zur Einweihung sollen es auch sein.

Erster Höhepunkt wird am Freitag, dem 15. März, ein Feuerwerk sein, das ab 20.30h die Brücke in ein Licht tauchen wird, das es so wohl nie wieder geben wird. Hinter dem Feuerwerk steckt die renommierte groupe F, die schon mehrere spektakuläre Proben ihr Könnens abgeliefert hat: am Eiffelturm, am Schloss von Versailles, 2012 am Pont du Gard und noch an vielen andere Stellen.

Höhepunkt am Samstag wird die erste „richtige“ Öffnung der Brücke sein, wenn der Großsegler Belem gegen 10.45 h den Pont d’Aquitaine passieren wird und um 11.00h (vielleicht auch ein paar Minuten früher) in den Port de la Lune einlaufen wird. Die Belem ist der einzige Großsegler unter französischer Flagge, der sich aus der großen Zeit der Segelschiffe herübergerettet hat. Er war in früheren Jahren regelmäßig in Bordeaux zu Gast, hat aber für die Zeit der Bauarbeiten an der neuen Brücke eine Pause eingelegt, die jetzt beendet werden wird.

Auch diese Brückeröffnung ist natürlich nicht umsonst, denn es wird Reden, Aufschneidereien und sonstige rituelle Handlungen geben, die man aber mit etwas Geschick bestimmt umgehen kann.

(J,-P. Vigneaud: Bordeaux : Pont Chaban-Delmas, J-3 avant la grande inauguration, in : SUD OUEST, 12. März 2013)



Post stelle in Montalivet

Nach dem Überfall vom 30. Januar wird die Poststelle in Montalivet spätestens Anfang April wieder eröffnet. Das Datum wurde von der Mairie mitgeteilt, wo man davon ausgeht, dass der Eröffnung keine zur Zeit nicht bekannten Hindernisse im Wege stehen. Bei den Arbeiten, die zur Zeit ausgeführt werden, stehen Belange der Sicherheit im Vordergrund, die verhindern sollen, dass sich ein Überfall wie der von Ende Januar wiederholen kann. Auffälligste Neuerung wird der Einbau einer Eingangsschleuse sein, die es ungebetenen Besuchern schwer macht, ungehindert in die Geschäftsräume vorzudringen. Auch für den Geldautomaten, der in der Vergangenheit manchmal nebenher von der Postangestellten aufgefüllt wurde, werden neue Standards eingeführt, zu denen vor allem gehört. dass alle Arbeiten an dem Automaten nur noch von dazu speziell ausgebildeten Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes vorgenommen werden. Die Postangestellte wird künftig nicht mehr damit zu tun haben.

(J. Lestage: Après le braquage : l'agence postale rouvre début avril, in : SUD OUEST, 6. März 2013)


3 ½ Jahrhunderte Pulverfabrik

Es gibt nur sehr wenige Betriebe, die auf eine ununterbrochene Aktivität von 350 Jahren zurückblicken können. Eines dieser seltenen Exemplare befindet sich in Saint-Médard/Le Haillan. Das Unternehmen wurde 1660 gegründet von einem Privatmann, um Schiesspulver zu erzeugen. Das war auch im 17. Jahrhundert keine ungefährliche Sache, wie man drei Jahre nach der Gründung der Pulvermühle sah, als die gesamte Anlage in die Luft flog und dabei den Besitzer und alle Mitarbeiter in den Tod riss. Der König, zu jener Zeit Ludwig XIV., der sogenannte Sonnenkönig, war jedoch aus verständlichen Gründen daran interessiert, dass in seinem Reich Pulver für seine Armeen in ausreichender Menge verfügbar war. Er übernahm daher nach dem Unglück die Reste dieser Pulverfabrik, die seit 1679 als Poudrerie royale firmierte, und bald zu beträchtlicher Größe anwuchs. Ende Februar 2013 feierte man das 350-jährige Bestehen des Betriebes, der kurz meist nur La Poudrerie genannt wurde. Dieses Jubiläum war Anlass für eine Ausstellung, die die Geschichte des Betriebes rekonstruierte. Seine größte Mitarbeiterzahl erreichte die Fabrik im Ersten Weltkrieg, als 18.000 Arbeitskräfte täglich 65 to Pulver produzierten. Auch im Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Mitarbeiter steil an, doch gerieten die Anlagen nach der französischen Niederlage unter deutsche Verfügung. Erst 1944 hatten die Franzosen wieder Zugriff auf die Pulverfabrik, die bald danach ihre Produktpalette erweiterte und modernisierte. So wurden dort die Treibstoffe für das französische Programm der Diamant-Raketen hergestellt, und heute fertigt man den Treibstoff für die Ariane 5 und die französische Mittelstreckenrakete M51. Die Forschungen  für die nächste Generation von Raketentreibstoffen laufen auf Hochtouren, so dass man allenthalben davon ausgeht, dass die Zukunft der ehemaligen Pulvermühle, die seit einigen Jahren privatisiert unter dem Namen SME/Safran Herakles am Markt ist, noch auf lange Zeit gesichert ist.

(H. Pons, La Poudrerie née sous Louis XIV, in : SUD OUEST, 7. März 2013)


Vorbereitungen für den Pont Chaban-Delmas

Der neue Pont Chaban-Delmas über die Garonne in Bordaux ist noch nicht in Betrieb, aber das Datum seiner Eröffnung rückt heran, und außerdem stellen sich schon jetzt viele Fragen, die namentlich an die Zeiten der Sperrung der Brücke geknüpft sind. Die Verantwortlichen geben sich gelassen und erklären, dass Sperrungen der Brücke rechtzeitig und für alle Verkehrsteilnehmer gut erkennbar publik gemacht werden. Dies soll vor allem über Hinweistafeln auf den Zufahrtswegen nach Bordeaux, also Autobahn, Rocade, etc. geschehen, wobei die Ankündigungen jeweils eine Woche vor dem Eintreten der Sperrung bekannt gemacht werden sollen. Wenn angezeigt wird, dass die Brücke gesperrt ist, wird eine Ausweichempfehlung mitgeteilt. Diese Hinweistafeln werden an zahlreichen Orten platziert, so dass sie eigentlich kein Verkehrsteilnehmer übersehen sollte. Die Sperrzeiten betragen beim Einlaufen von Schiffen in der Port de la Lune 2.30 h, beim Verlasen des Hafens nur 1.00h, weil dann die Manöver der Schiffe weniger zeitaufwändig sind. Für 2013 werden sechzig Sperrungen der Brücke für die Monate April bis Ende September erwartet, das heißt etwa zehn pro Monat.

(J.-P. Vigneaud: Der fermetures bien annoncées, in: SUD OUEST, 5. März 2013)

 


Alternativer Treibstoff

Ein Fischkutter in Arcachon sich wird in wenigen Wochen von allen anderen Fischereifahrzeugen unterscheiden, und zwar deswegen, weil er einen anderen Treibstoff benutzen wird als Fischkutter dies gemeinhin tun. Der alternative Treibstoff hat schon eine erste Karriere hinter sich in Friteusen, die Fisch oder Pommes frites zubreitet haben. Wie jedermann weiß, ist dieses Fritierfett nicht unendlich verwendbar, irgendwann muss es ausgetauscht werden. Und an dieser Stelle kommt der besagte Fischkutter zum Zuge, denn der bekommt das ausgemusterte Fritieröl nach einer wenig aufwändigen Reinigung. Die Erfolgsaussichten dieses Experiments werden namentlich von der Kostenseite her als gut eingestuft, zumal schon Versuche mit noch nicht verwendeten Pflanzenölen erfolgreich durchgeführt worden sind. Abzuwarten bleibt, ob auf Dauer genug von diesen gebrauchten  Fritierölen zusammenkommt, denn ein Kutter, verbraucht davon zwischen 800 und 1500 Litern während einer dreitägigen Fangfahrt. Interessant wird es sein, wie die vermutlich hinter dem Kutter einherziehende Fritierölfahne sich auf die Fangergebnisse auswirkt. Vielleicht kommen von dieser Seite Resultate, die zu neuen Konzepten führen.

(B. Souperbie: Ce chalutier qui carbure à l’huile de friture, in: SUD OUEST, 5. März 2013)

 


Hafen von Bordeaux

Der Autonome Hafen von Bordeaux, zu dem auch das Hafengelände von Le Verdon gehört, hat für das vergangene Geschäftsjahr eine im ganzen zufriedenstellende Bilanz gezogen. Die Menge der umgeschlagenen Güter hat zwar leicht (um 2%) abgenommen, aber vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist man damit durchaus zufrieden, zumal zu Beginn des neuen Jahres  zweistellige Zuwachsraten registriert werden. Der Anstieg der umgeschlagenen Gütermengen ist dabei vor allem auf eine kräftige Zunahme von Baumaterialien für die in Errichtung begriffene Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn zwischen Tours und Bordeaux zurückzuführen, auf deren Konto eine Zunahme von rund 25% geht. Nicht zufrieden ist man mit der Störanfälligkeit des Containerhafens in Le Verdon, doch hat man offenbar nur wenige Gedanken darauf verwendet, wie man dieses Problems nachhaltig Herr werden kann. Gedämpfter Optimismus herrscht mit Blick auf das Projekt der Montage- und Testanlage für Windkraftanlagen in Le Verdon, dessen Realisierung als nicht gefährdet angesehen wird trotz der geschäftlichen Schwierigkeiten der deutschen Bard-Gruppe, die das Projekt  betreibt. Keine Unsicherheiten gibt es hingegen darüber, dass bald ein neues Baggerschiff eingesetzt werden wird, das die in die Jahre gekommene Pierre Lefort ersetzen wird. Der Ausblick in die Zukunft des Hafens zeigte wenig konkrete und bald realisierungsfähige Vorhaben, allenfalls wurde angedeutet, dass es  eine von Le Verdon ausgehende Verschiffung von schienengebundenen Gütertransporten geben könnte, genaueres war jedoch nicht zu erfahren.

(P. Broustet: Le Port est entre deux eaux in: SUD OUEST, 2. März 2013)



Cuauhtémoc kommt nach Bordeaux

Ende Mai dieses Jahres bekommt der Port de la Lune in Bordeaux einen Besuch der nicht alltäglichen Art. Dann wird nämlich die Cuauhtémoc, eine Dreimastbark, die als Schulschiff der mexikanischen Marine eingesetzt wird, in Bordeaux Station machen. Das Schiff, das den Namen eines aztekischen Nationalhelden trägt, der sich im Widerstand gegen die spanischen Eroberer seiner Heimat hervorgetan hatte, war bereits mehrfach in Bordeaux zu Besuch. In diesem Jahr wird es am 24. Mai im Port de la Lune erwartet, wo es zeitgleich mit zwei großen Kreuzfahrtschiffen Erinnerungen an die glanzvolle Zeit des Hafens in der Garonne wecken wird. Die Cuauhtémoc wird bis zum 2. Juni in Bordeaux liegen und vielen Betrachtern Gelegenheit geben, einen der wenigen noch aktiven Großsegler aus der Nähe zu betrachten.

(Le « Cuauhtémoc » invité de la Fête du fleuve, in : SUD OUEST, 1. März 2013, Internet-Asg.)




Noch mehr Radarkontrolle

Mancheiner fühlt sich vielleicht durch die Radarkontrollen nicht nur auf französischen Strassen in seiner persönlichen Freiheit beeinträchtigt, aber die Fakten sprechen eine eindeutige und schwer widerlegbare Sprache: rund 1000 Verkehrstote pro Jahr könnten in Frankreich noch leben, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten hielten. Tun sie aber immer noch nicht, und deswegen lassen die Ordnungshüter auch nicht ab von ihrem Vorhaben, den Automobilisten mit immer raffinierteren Gerätschaften Druck zu machen. Die neueste Generation der Radargeräte, die in den nächsten Tagen zum Einsatz kommen wird, ist mobil in Fahrzeugen untergebracht, die von außen nicht zu erkennen sind, sie haben keine sichtbare Antenne, die steckt geschickt getarnt hinter dem vorderen Nummernschild, und sie sind auch sonst so ausgelegt, dass sie im Verkehr unerkannt mitschwimmen können, um dort ihre Kontrollen auszuüben. Zunächst nur in der eigenen Fahrtrichtung, in wenigen Tagen aber auch für den begegnenden Verkehr. Die einzige portemonnaieschonende Methode, die angesichts dieser technischen Aufrüstung der Ordnungshüter erfolgversprechend ist, ist offensichtlich, ein auf die jeweilig zugelassene Geschwindigkeit geeichter Gasfuß. Schont das Portemonnaie und das Leben vieler Verkehrsteilnehmer. Am Ende, wer weiß, rechnet das Einhalten der zulässigen Geschwindigkeiten gar unter die guten Taten, von denen man ja bekanntlich mindestens eine pro Tag verrichten sollte.

(sudouest.fr.: Tout savoir sur les nouveaux radars mobiles, in SUD OUEST, 28. febr. 2013, 13.10h, Internet-Ausg.)

 


Unruhe beim Dieselpreis

Es gibt wohl nur wenig Dinge, bei denen die Franzosen einhellig der Meinung sind, dass das, was ist, gut ist und so bleiben sollte, der Preisvorteil des Dieselkraftstoffs gegenüber dem Benzin nämlich. In der Tat wird Benzin mit einer Steuer von 61 Cent pro Liter belegt, der Dieselsprit jedoch nur mit 43 Cent, macht einen Betrag von 18 Cent aus, um den der Dieselkäufer weniger geschröpft wird als sein benzinorientierter Nachbar. Die Differenz in der Besteuerung macht im Jahr rund 7 Milliarden aus, die weniger in der Staatskasse landen, als wenn diese Dieselvergünstigung nicht bestünde. Der französische Rechnungshof hat nun, ausgehend von diesen 7 Milliarden Euro empfohlen, den Dieselvorteil abzubauen, was in einer Zeit klammer Staatskassen in manchen Politikerohren sicher gut klingt. Allerdings gibt es auch in der politischen Klasse Vorbehalte, die nicht erwarten lassen, dass der Dieselkraftstoff schnell und ohne großes Federlesen auf das Preisniveau des Benzins gehoben wird. So wird angeführt, in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit würden den Autofahrern Lasten aufgebürdet, die sie an anderer Stelle, beim Konsum z.B., wieder hereinsparen müssten. Weiter wird darauf verwiesen, dass die französischen Automobilhersteller, die stark in die Dieseltechnologie investiert haben, zu den Schwierigkeiten, in denen sie sowieso stecken, erhebliche neue dazubekämen. Das Transportgewerbe, das im Oktober dieses Jahres eine neue Öko-Steuer verkraften muss, malt ein besonders düsteres Bild für seine Zukunft, und andere finden noch weitere Argumente gegen die Reduzierung des Steuervorteils für den Diesel. Umweltschützer und Mineralölkonzerne sind sich hingegen einig. Sie sind für die Reduzierung des Steuerabstandes. Vorläufig beruhigend für die Dieselkundschaft: es gibt noch keine Beschlüsse, und wenn es welche geben sollte, wird der Steuerunterschied mit großer Wahrscheinlichkeit sehr allmählich abgebaut. Aber, das sollte bedacht werden, die Diskussion hat angefangen, und die Staatskassen bleiben auf lange Zeit leerer, als der Regierung lieb.

(SudOuest.fr avec AFP: L'augmentation du prix du diesel loin d'être fixée, in : SUD OUEST, 1. März 2013, 15.15h, Internet-Ausg.)


Teurer Leuchtturm

Der Leuchtturm von Cordouan ist eine der attraktivsten Sehenswürdigkeiten des Südwesten Frankreichs, aber er ist auch eine der teuersten. Die meisten der jährlich rund 20.000 Besucher dieses eindrucksvollen Bauwerks erkennen wohl die kostenträchtigen Sanierungsbedürfnisse nicht, die sich sich auf rund 10 Mio Euro belaufen. Und für diese Kosten gibt es keinen großzügigen Geldgeber. Stattdessen muss sich die Smiddest, die Organisation, der Pflege und Unterhalt des Gebäudes obliegt, mühen, Einnahmen zu erzielen, die natürlich in erster Linie von den Besuchern bezahlt werden. Täglich können maximal 200 Touristen den etwas aufwändigen Weg nach Cordoaun einschlagen, je 100 vom südlich und nördlichen Ufer der Gironde. Den Transport besorgten früher vier Bootseigener, in diesem Jahr sind es sieben, die ihre Lizenz, die zum Anlaufen des Leuchtturms berechtigt, in einem Ausschreibungsverfahren erworben haben. Von Le Verdon startet eines der Boote, die Bohème, von Royan aus stechen sechs Unternehmen Richtung Cordouan in See. Die Tickets, die zur Besichtigung des Leuchtturms berechtigen, werden von Smiddest an die Bootsunternehmen verkauft. Sie können nicht zurückgegeben werden, das Risiko, dass immer genügend Fahrgäste sich vor den Booten drängen, liegt also bei den Transporteuren, auf die damit ein gewisser Druck ausgeübt wird, auch bei schlechten äußeren Bedingungen aktiv zu werden. Neu in diesem jahr ist auch eine Erhöhung der Eintrittspreise auf acht Euro für Erwachsene (vorher sechs). Bei der Suche nach mehr Einnahmen plant man bei Smiddest auch, die Besuchsaison, die gegenwärtig von April bis Oktober geht, zu verlängern. Ein Antrag dafür ist an den französischen Staat adressiert worden, der als Besitzer des Bauwerks naturgemäß zu dieser Frage zu hören ist.

(J. Lestage: Le phare de Cordouan devra être plus rentable in: SUD OUEST, 1. März 2013)


Nun ist alles klar beim Alcotest – oder doch nicht?

Das Thema Alcotester im französischen Straßenverkehr ist auf dem Weg ein Dauerbrenner zu werden, allerdings mit irgendwie kabarettistischen Nebeneffekten. Seit Freitag, 1. März 2013 hat das Spekulieren über den nächsten Akt in dieser Angelegenheit ein Ende, denn da wurde von der Regierung ein Dekret erlassen, das vorschreibt, dass motorisierte Verkehrsteilnehmer in Fankreich verwendungsbereite Alkoholteströhrchen mit sich führen müssen, eine klare Aussage also. Allerdings ist es nicht strafbar, zumindest kostet es keine Verwarnungsgebühr, wenn man das besagte Teströhrchen nicht dabei ihat. Soweit alles klar? Nicht klar ist allerdings, wer sich und wennn ja was bei dieser Regelung gedacht hat. Französische Juristen geben je nach Temperament abgestuft boshafte Kommenmtare ab und verweisen darauf, das so etwas wie es nun per Dekret für die Alcotests verfügt wurde, in der französischen Rechtsgeschichte ohne Beispiel sei und bitte, auch keins werden möge.

Und die Moral für Ausländer? Nichts tun, keinesfalls Geld in die sowieso umstritenen Testgeräte investieren. Aber: aufpassen, ob irgendwann eine neues Dekret kommt. On ne sait jamais- man weiß ja nie.

(SudOuest.fr, avec AFP: Ethylotest dans la voiture : c'est officiel, il n'y aura pas de sanction, in : SUD OUEST, 2. März 2013, 15.15h, Internet-Ausg.)

 


Kein Wetterradar bei Saint Laurent

Die Präfektur in Bordeaux hat angekündigt, dass es für das von Météo France bei Saint Laurent geplante Wetterradar keine Baugenehmigung geben wird. Als Begründung wird angeführt, dass das Médoc unter die entwicklungsfähigsten und lohnendsten Regionen im Südwesten Frankreichs zählt für die Aufstellung von Windkraftanlagen. So steht es zumindest in dem seit September 2012 gültigen Plan für die regionale Entwicklung der Windenergie. Wenn ein Wetterradar der bei Saint-Laurent geplanten Art errichtet würde, dürften im Umkreis von 20 km keine Windkraftanlagen gebaut werden, da deren Vorhandensein die Ergebnisse der Radarstation verfälschen könnten.

(J. Lestage : Pas de permis pour le radar de Météo France, in : SUD OUEST, 23. Febr. 2013)



Verkehrsreiches Wochenende

Das erste Märzwochenende wird, aller Voraussicht nach, viele Autofahrer sehen, die in Staus stecken und nicht so schnell vorankommen, wie sie das möchten. Der Grund dafür liegt in den Winterferien, die entweder beginnen oder schon zu Ende gehen, auf jeden Fall aber dafür sorgen, dass durch gleichzeitigen Hin- und Rückreiseverkehr manche Strecken stark oder gar überbelastet sein werden. Dies wird vor allem in den Wintersportregionen erwartet. Hier wird es besonders in den Alpen zu Engpässen kommen, aber auch in den Pyrenäen dürfte manche Verzögerung zu erwarten sein. Bison futé empfiehlt, auf jeden Fall die Spitzenzeiten des Verkehrsaufkommens zu vermeiden, die für den Rückreiseverkehr vor allem am Sonntag in den späten Nachmittagsstunden auftreten werden.

(Sudouest.fr : Départs en vacances : week-end chargé sur les routes, surtout aux abords des stations, in SUD OUEST, 1. März 2013, 11.09h, Internet-Ausg.)